Stade

Neuer Bewohner im Serengeti Park: Känguru sucht Namen und Heimat

Ein entlaufenes Bennett-Känguru wurde Ende Juli im Landkreis Stade gefangen und befindet sich nun im Serengeti Park in Hodenhagen, wo es online einen Namen bekommt und schrittweise an seine neue Umgebung gewöhnt wird, was eine wichtige Maßnahme zum Wohlergehen des Tieres darstellt.

Ein faszinierender Vorfall hat sich jüngst im Serengeti Park in Hodenhagen ereignet, der die Aufmerksamkeit von Tierliebhabern und Social-Media-Nutzern gleichermaßen auf sich zieht. Ein Kangaroo, das Ende Juli entlaufen war, hat sich seinen Weg in den Park gebahnt und sorgt nun für Furore, während es auf virtuelle Namensfindung geht. Der Parkbesitzer Fabrizio Sepe hat die Idee, den Usern die Möglichkeit zu geben, dem Tier einen Namen zu geben, was an die Beteiligung der Community appelliert und ein unterhaltsames Element in dieser ungewöhnlichen Geschichte hinzufügt.

Die Herkunft des etwa 60 Zentimeter großen Bennet-Kängurus bleibt ein Rätsel. Es wurde am Freitag von der Polizei mit Unterstützung eines Tierarztes auf einem umzäunten Obsthof in Oederquart-Doesemoor entdeckt. Dies wirft Fragen auf, ob das Tier aus einer privaten Haltung, von einem Züchter oder gar aus einem kleinen Tierpark stammt. Sepe äußerte hierzu, dass die Haltung dieser Tiere nicht meldepflichtig sei, was die Ermittlungen über die genaue Herkunft erschwert. Es ist jedoch bekannt, dass das Tier in seiner neuen Umgebung „ein bisschen aufgedreht“, jedoch gesund und zahm ist, was darauf hindeutet, dass es mit Menschen und möglicherweise auch anderen Tieren vertraut sein könnte.

Die Erfassung des Kangurus

Die Initiative zur Rettung des entlaufenen Kängurus wurde schnell ergriffen, und Sepe sowie das Team des Serengeti Parks zögerten nicht, ihre Hilfe anzubieten, als sie von dem umherstreifenden Tier hörten. Vor 12 Jahren hatte der Park bereits Erfahrungen mit der Befreiung eines anderen Kängurus sammeln können. Sepe erklärte: „Es war nervös, aber definitiv nicht wild.“ Nach der erfolgreichen Sicherstellung wurde das tierische Neumitglied in einer Hundekiste nach Hodenhagen transportiert und vorübergehend in einem separaten Areal des Känguru-Geheges untergebracht, um sicherzustellen, dass es sich nicht überfordert fühlt.

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Um den Akklimatisationsprozess sanft zu gestalten, wird das Känguru zunächst nur visuelle Kontakte zu seinen Artgenossen haben. Dank regelmäßiger tierärztlicher Kontrollen wird sichergestellt, dass es keine Krankheiten einschleppt. Die Einschätzung von Sepe ist, dass das Känguru in etwa zwei Wochen zu den anderen Tieren im Freigehege stoßen könnte, was einen weiteren Schritt in der Eingewöhnung darstellt.

Social Media Input und die Bedeutung der Namensfindung

Die Umfrage zur Namenswahl über soziale Medien ist nicht nur eine amüsante Möglichkeit, das Publikum einzubeziehen, sondern spiegelt auch den Wunsch wider, eine Verbindung zwischen den Menschen und den Tieren im Serengeti Park herzustellen. Diese Art der Interaktion hat in den letzten Jahren zugenommen, da Zoos und Tierparks versuchen, das Interesse der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten und eine engere Bindung zur Tierwelt zu fördern.

Sepe hofft, dass das Känguru in seiner neuen Umgebung ein erfülltes Leben führen kann. „Dies ist der perfekte Ort für den kleinen Kerl, um ein fantastisches Leben in einer artgerechten Umgebung mit einer lebendigen Gemeinschaft seiner Art zu führen“, äußerte er optimistisch. Die Sicherheit und das Wohlergehen des Tieres stehen an oberster Stelle, während es sich an seinen neuen Lebensraum gewöhnt und langsam in die Gesellschaft der anderen Kängurus integriert wird.

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Es bleibt jedoch unerhört, wohin das Känguru vor seiner Ankunft im Serengeti Park gehört hat. Die von der Polizei und den Tierärzten durchgeführten Ermittlungen könnten in der Zukunft mehr Licht auf die Herkunft dieses besonderen Kängurus werfen.

Über das Känguru und seine Zukunft

Für das Känguru im Serengeti Park beginnt nun ein neues Kapitel, in dem es nicht nur einen Namen braucht, sondern auch ein Zuhause und einen Platz innerhalb seiner neuen Familie. Die Community freut sich auf eine spannende Reise, in der dieses Tier möglicherweise zum Liebling der Besucher wird und das Engagement zur Erhaltung und zum Schutz der Tierwelt stärken kann.

Hintergrundinformationen zu Känguru-Haltungen in Deutschland

In Deutschland ist die Haltung von Kängurus unter bestimmten Bedingungen möglich. Es gibt jedoch keine bundesweit einheitlichen Vorschriften, die die Haltung regeln. Stattdessen richten sich die Regelungen nach den jeweiligen Landesgesetzen. Kängurus gehören zu den sogenannten „Exoten“, deren Haltung in vielen Fällen als genehmigungspflichtig gilt, wenn die Tiere aus wildlebenden Populationen stammen oder bestimmten Arten angehören.

Die Tierhaltung wird durch das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz geregelt. Zudem müssen Halter geeignete Gehege bereitstellen, die den Bedürfnissen der Tiere Rechnung tragen. Diese Vorschriften sind besonders wichtig, da Kängurus in der Wildnis sehr große Lebensräume benötigen und ein artgerechtes Leben nicht zu gewährleisten ist, wenn sie in kleinen, ungeeigneten Gehegen gehalten werden.

Zusätzlich müssen Halter profundes Wissen über die Art, sowie deren spezielle Bedürfnisse haben, um das Wohl der Tiere sicherzustellen. Wegen dieser Anforderungen ist die private Haltung von Kängurus in Deutschland relativ selten.

Expertenmeinungen zur Haltung von exotischen Tieren

Die Diskussion um die artgerechte Haltung exotischer Tiere, wie Kängurus, wird von Experten und Tierschützern intensiv geführt. Professor Dr. Wolfgang Lutz, ein Zoologe und Tierschutzexperte, weist darauf hin, dass viele Privatpersonen oft unterschätzen, welche speziellen Anforderungen die Haltung dieser Tiere mit sich bringt. „Kängurus sind äußerst soziale Tiere, die in großen Gruppen leben. Einzelhaltung, auch für kurze Zeit, ist für die Tiere extrem belastend“, erklärt Lutz.

Auch der Deutsche Tierschutzbund betont die Wichtigkeit von ausreichendem Platz und geeigneten Gruppen für Kängurus. In ihren Richtlinien werden Haltungsempfehlungen gegeben, die darauf abzielen, das Wohl der Tiere sicherzustellen. Der Tierschutzbund appelliert an angehende Halter, dass sie sich vor der Anschaffung umfangreich über die Lebensbedingungen und Bedürfnisse der Art informieren sollten, um das Tierwohl zu garantieren.

Statistiken und Daten zur Haltung von Kängurus in Deutschland

Laut einer Umfrage des Bundesverbands für Haltung von Wildtieren (BVHW) aus dem Jahr 2021 leben in Deutschland etwa 2.500 Kängurus in privaten Haushalten und Tierparks. Die häufigsten Arten sind das Bennett-Känguru und das Rote Riesenkänguru. Da es jedoch keine zentrale Datenbank für die Haltung exotischer Tiere gibt, sind diese Zahlen Schätzungen und können von Region zu Region variieren.

In den letzten Jahren gab es einen Anstieg an stetigem Interesse in Bezug auf exotische Tiere, was die Forderung nach regulierten Haltungsbedingungen verstärkt hat. Trotzdem bleibt die Haltung von Kängurus und anderen Exoten ein kontroverses Thema, das sowohl Tierschutzorganisationen als auch Gesetzgeber beschäftigt.

– NAG

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