Marseille hat sich am Dienstagabend als möglicher Gastgeber für das Finale der Champions League 2027 ins Gespräch gebracht, nachdem die UEFA beschlossen hatte, das Event aus dem Stadion San Siro in Mailand abzuziehen. Grund dafür sind umfassende Renovierungsarbeiten, die dort geplant sind.
Sébastien Jibrayel, der Sportbeauftragte der Stadt, äußerte sich auf der Plattform X und sagte: „Und warum nicht Marseille, im schönsten Stadion Frankreichs: dem Vélodrome.“ Dieser Kommentar fiel nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe der UEFA. Jibrayel bekräftigte weiter, dass er zusammen mit dem Bürgermeister Benoit Payan (unabhängig, links) die Kandidatur von Marseille unterstützen werde, um die Champions-League-Finalveranstaltung zu sichern.
Die Entscheidung der UEFA
Zur gleichen Zeit hatte die UEFA erklärt, dass das Stadion San Siro, Heimat der beiden großen Mailänder Vereine AC Milan und Inter Mailand, aufgrund von Unsicherheiten im Hinblick auf die laufenden Renovierungsarbeiten nicht mehr für die Ausrichtung des Finales in Frage komme. Die Stadt Mailand konnte nicht garantieren, dass der Platz und die Umgebung nicht von den Bauarbeiten betroffen wären.
Infolgedessen hat die UEFA die Entscheidung getroffen, das Finale aus Mailand abzuziehen und den Bewerbungsprozess für einen neuen Veranstaltungsort zu öffnen. Die endgültige Entscheidung darüber, wo das Spiel stattfinden wird, soll im Mai oder Juni 2025 bekannt gegeben werden.
Das letzte Finale der Champions League in Frankreich fand am 28. Mai 2022 im Stade de France in Saint-Denis bei Paris statt. Es war jedoch von chaotischen Szenen geprägt, sowohl vor dem Stadion als auch während des Spiels, was die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen bei der Durchführung solcher Großveranstaltungen lenkt.
Hintergründe zur Stadionfrage in Mailand
Vor wenigen Wochen hatten sowohl AC Milan als auch Inter Mailand einen Vorschlag zur Modernisierung des seit 1926 bestehenden Stadiums abgelehnt, der von der Stadt Mailand präsentiert worden war. In der Folge haben beide Clubs begonnen, nach neuen Flächen in der Umgebung von Mailand zu suchen, um jeweils ein neues Stadion zu bauen.
AC Milan hat bereits ein Grundstück in San Donato Milanese, im Südosten von Mailand, erworben, um dort einfacher eine Baugenehmigung zu erhalten. Auf der anderen Seite zieht es auch Inter Mailand, den aktuellen Meister der Serie A, in die Stadtteile Rozzano und Assago, die sich direkt südlich des Stadtzentrums befinden.
Diese Entwicklungen im Fußball-Umfeld sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur die zukünftige Ausrichtung großer internationaler Veranstaltungen wie der Champions League betreffen, sondern auch ein Indiz für die sich verändernde Infrastruktur im Fußball darstellen.
Für mehr Informationen über die Entscheidung und die Hintergründe lohnt sich ein Blick auf den Bericht auf www.sudradio.fr.
