In Menton wurde die alte Stadt nicht nur wieder aufgewertet, sondern auch mit frischem künstlerischen Flair versehen. Zu sehen sind jetzt drei beeindruckende Wandbilder, die von talentierten Schülern der städtischen Kunstschule Emap geschaffen wurden. Diese erfreulichen Neuigkeiten kommen nach einer kreativen Anstrengung, die mehr als 20 Stunden in Anspruch nahm und die Suche nach einem geeigneten Standort zur Herausforderung machte.
Die Wandmalerei schmückt das Lucien-Rhein-Stadion, benannt nach einem früheren stellvertretenden Bürgermeister, der sich intensiv für den Sport in Menton eingesetzt hat. Christelle Esperto, die Leiterin der Emap, erklärt, dass die Schüler der Vorbereitungsklasse für Kunst- und Designschulen dort ihre Individualität überdie Kunstwerke hinaus erweitern konnten. „Das Projekt zielte darauf ab, die Schüler mit großen Formaten vertraut zu machen und sie nach draußen zu bringen,“ so Esperto. Unter der Leitung von Victor Tissot, einem Professor für Illustration und Perspektive, erlernten die Schüler, die künstlerischen Visionen ihrer Vorgänger zu interpretieren und fortzusetzen.
Die Entstehung der Wandbilder
Der Ursprung der Idee kam aus der Notwendigkeit, einen beschädigten Wandbereich aufzuwerten. „Mit unserem Standort in der Villa Faraldo in Garavan war es nur sinnvoll, den Fokus auf diese Wand zu richten,“ führt Esperto weiter aus. Die Wandmalereien zeigen farbige Zeichnungen der schillernden Fassaden der Altstadt von Menton, bereichert durch kleine, liebevolle Details wie Wäsche, die aus den Fenstern hängt, und tierische Silhouetten. Alle Darstellungen basieren auf Fotos, die eine genaue Vorlage lieferten.
Das Projekt war nicht nur ein künstlerischer Erfolg, sondern auch eine Bildungsinitiative. „Die Klassenkameraden konnten sich gegenseitig inspirieren und mussten lernen, zusammenzuarbeiten,“ erklärt die Direktorin und hebt die Bedeutung des gemeinschaftlichen Schaffens hervor. Die Fresken sind für alle, die nach Italien zurückkehren, schwer zu übersehen und stellen eine bunte Begrüßung dar.
Die Emap plant, die künstlerischen Projekte in Menton fortzusetzen, um nicht nur das Stadion, sondern auch andere Bereiche der Stadt zu verschönern. Laut Esperto gibt es bereits Pläne, mehrere Wände im Stadion zu dekorieren und möglicherweise in Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Schulen zu arbeiten.
Aus Zeitgründen wird die Vorbereitungs-klasse in diesem Jahr nicht erneut angeboten, sollen aber diese Initiative im kommenden Jahr wieder einführen. Der Rückgang der Klassenschülerzahlen führt dazu, dass die Schulleitung weitere Strategien entwickeln muss. Trotz alledem blicken die Schüler der ersten Klasse auf eine Erfolgsquote von 50 Prozent bei den Aufnahmeprüfungen und einige von ihnen waren sehr nah dran, in der Villa Arson oder im Pavillon Bosio aufgenommen zu werden.
„Bis dahin haben wir Zeit, um über mögliche Kursangebote nachzudenken. Der Unterricht für zeitgenössische Skulptur kehrt zurück und wir bieten eine Vielzahl von Techniken an, die an der Emap unterrichtet werden,“ betont Christelle Esperto. Zudem legt die Schule Wert auf die Förderung digitaler Kunst, und eine Demonstration mit Grafiktabletts wird bald beim Soroptimist Club vorgestellt. In Anlehnung an David Hockney, der im Alter von 83 Jahren mit einem iPad malte, zeigt die Emap, dass Kunst um jeden Preis zugänglich sein soll – unabhängig vom Alter oder den Fähigkeiten.
Die Verbindung zwischen Kunst und Gemeinschaft ist untrennbar, und das aktuelle Projekt in Menton ist ein Beispiel dafür, wie kreative Initiativen das Stadtbild bereichern können und gleichzeitig wertvolle Lernerfahrungen für kommende Generationen bieten.