In Stade, Niedersachsen, hat ein tragischer Fall von Gewalt und Eifersucht die Gerichtssäle erreicht. Der Prozess gegen Garush P., einem 41-jährigen Georgier, hat begonnen, nachdem er beschuldigt wird, seinen langjährigen Freund Alexej H. (45) in einem brutalen Angriff mit 16 Messerstichen getötet zu haben. Die Vorwürfe werfen Fragen nach den Motiven und den Umständen, die zu diesem tödlichen Vorfall führten.
Die Familie des Opfers ist stark betroffen; die Mutter des Getöteten, die als Nebenklägerin auftritt, kann ihre Tränen kaum zurückhalten, während sie den Angeklagten im Gerichtssaal ansieht. Garush P. hatte am 5. April dieses Jahres ein 20 Zentimeter langes Messer in einem Supermarkt gekauft und war anschließend zur Wohnung des Opfers gefahren.
Ein tödlicher Besuch
Gegen 13.30 Uhr klingelte Garush P. an der Tür des Familienhauses in Fredenbeck. Seine Tochter öffnete die Tür und weckte ihren Vater, der kurz darauf vor dem Angreifer stand. Was folgte, war ein brutaler Übergriff: Garush P. stach unbarmherzig auf Alexej H. ein, wobei die Klinge sogar den Herzbeutel durchdrang und zu einem tödlichen Blutverlust führte. Der Täter wurde bei seinem Vorgehen von der Polizei festgenommen.
Die Gründe für diesen Angriff sind sowohl komplex als auch erschreckend. Laut Ermittlungen der Kripo hatte Garush P. den Verdacht, dass seine Frau Maria S. (36), mit der er zwei Kinder hat, ihn betrügt. Besonders emotional wurde der Hintergrund des Verbrechens, als bekannt wurde, dass er glaubte, ein enger Freund, möglicherweise sogar Alexej H., sei daran beteiligt. Dieser Verdacht führte zu wiederholten Streitigkeiten zwischen dem Angeklagten und seiner Frau und gipfelte in einem Attackenversuch, bei dem Garush P. in einen Bungalow seiner Familie raste.
Rechtliche Auseinandersetzung
Während des Prozesses hat der Verteidiger des Angeklagten versucht, die Öffentlichkeit vom Verfahren auszuschließen. Dies geschah mit der Begründung, dass es um die psychische Verfassung des Angeklagten gehe, da noch weitere Straftaten befürchtet werden. Der Vorsitzende Richter Erik Paarmann wies dies jedoch zurück und erklärte, dass das öffentliche Interesse in schweren Fällen immer über das Persönlichkeitsrecht des Angeklagten gehe, es sei denn, es gehe um die „innere Gedankenwelt“ des Täters.
Diese Auseinandersetzung im Gericht wird voraussichtlich über insgesamt sieben Verhandlungstage andauern, und ein endgültiges Urteil soll am 6. November gefällt werden. Der Fall stellt notgedrungen auch die gesellschaftlichen und psychologischen Fragestellungen rund um Eifersucht, Gewalt und die damit verbundenen menschlichen Tragödien in den Mittelpunkt.
Details zu den laufenden Verhandlungen und den Verfahrensschritten können in einem ausführlichen Bericht auf www.bild.de nachgelesen werden.