Im französischen Rugby kommt es immer wieder zu hitzigen Duellen auf dem Spielfeld und in den Pressekonferenzen. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich am 29. September während der vierten Runde des Top 14, als Bordeaux-Bègles zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Ernest-Wallon-Stadion gegen Stade Toulousain gewann. Das Endergebnis lautete 16-12, und die emotionsgeladene Begegnung hatte nicht nur sportliche, sondern auch persönliche Dimensionen.
Yannick Bru, der Manager von Bordeaux-Bègles, äußerte sich nach dem Spiel zu einer vorhergehenden Bemerkung von Clément Poitrenaud, dem Trainer der Hintermannschaft von Stade Toulousain. Bru gestand, dass ihn Poitrenauds Kommentar „vexiert“ habe, was in etwa bedeutet „verletzt“ oder „beleidigt“. Während einer Pressekonferenz konfrontierte Bru seinen ehemaligen Mitspieler, nachdem dessen Wortwahl in der Woche vor dem Spiel als scharf kritisiert wurde.
Der Vorfall und die Reaktionen
Poitrenaud hatte sich in der Vorwoche über die „Galaktischen“ von Bordeaux-Bègles geäußert, ein Begriff, der oft verwendet wird, um die leistungsstarke Rugby-Linie des Clubs zu beschreiben. „Die Galaktischen sind vor allem die, die die wichtigen Spiele gewinnen“, hatte er gesagt. Diese Aussage sorgte für Zündstoff und traf Bru ins Mark, der daraufhin bemerkte: „Ich kenne Clément gut. Er ist im Grunde genommen jemand, der bescheiden und fleißig ist. Aber ich war überrascht über die kleine Stichelei, die er über uns gemacht hat. Ich finde, das fehlte an Respekt und Klasse. So etwas ist untypisch für ihn, und das hat uns auch ein wenig verletzt.“
Bru bezieht sich auf die wichtige Rolle von Erfolge und Respekt im Rugby, ein Sport, der von Traditionen und einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt ist. Die Rivalität zwischen Bordeaux-Bègles und Stade Toulousain hat in der Vergangenheit oft für spannende Matches gesorgt, und der Sieg von Bordeaux-Bègles könnte das Kräfteverhältnis im französischen Rugby einmal mehr verschieben.
„Man sollte nicht an Stolz verlieren, denn die rot-schwarze Maschine könnte uns auch in Zukunft überrollen“, fügte Bru hinzu. Mit dieser Bemerkung wies er auf die Stärke der Toulouse-Spieler hin, die reich an Talent und Erfahrung sind. Die sportlichen Leistungen vom Rasen sind also eng mit den persönlichen Dynamiken im Team verflochten, was diesen Sport umso faszinierender macht.
Dieser Vorfall ist ein weiteres Beispiel dafür, wie emotional und komplex die Welt des Rugby ist. Die Rivalitäten sind nicht nur auf dem Spielfeld zu beobachten, sondern auch in den Diskussionen und Kommentaren der Trainer und Spieler. Der Sieg von Bordeaux-Bègles wird sicherlich noch für Gesprächsstoff und die eine oder andere provokante Bemerkung sorgen, während beide Teams sich auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten.