In Wolfratshausen ist die Unterstützung von Fairtrade-Produkten nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern eine ernsthafte Verpflichtung, die bereits seit 2015 besteht. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, durch den fairen Handel bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne in den Ursprungsländern zu fördern. Am 28. September 2024 wurde die erfolgreiche Rezertifizierung der Fairtrade-Stadt im Museum mit einer besonderen Ausstellung gefeiert.
Die lokale Fairtrade-Steuerungsgruppe, unter der Leitung von Annette Heinloth, hat in den letzten Jahren mehrfach auf die Wichtigkeit fair produzierter Waren hingewiesen. „Das Thema wird leider von vielen Menschen wegen anderer, drängender Probleme nicht genügend wahrgenommen“, bedauert sie und hebt hervor, dass das Bewusstsein für die Belange von Produzenten in den Entwicklungsländern gesteigert werden müsse.
Engagement für faire Arbeitsbedingungen
Besondere Aktionen, wie der Verkauf von fair produzierter Schokolade und Kaffee in Geschäften der Stadt sowie Bildungsmaßnahmen in den Schulen, spielen eine zentrale Rolle in dieser Bewegung. Die Fairtrade-Griffe zielen darauf ab, Kleinbauernkooperativen langfristige Handelsbeziehungen und stabilere Preise zu bieten. Das Gütesiegel wird nur an Produkte vergeben, die strenge soziale, ökologische und ökonomische Standards einhalten.
Heinloth ist überzeugt: „Wir sind wirkmächtig, wenn wir fairen Handel unterstützen.“ Eine breite Akzeptanz könnte auch dazu beitragen, die Migration aus den Erzeugerländern zu verringern. Eine-Welt-Regionalpromoterin Leonie Müller unterstützte diese Ansicht und kritisierte in ihrer Rede Themen wie Kinderarbeit und „moderne Sklaverei“. Sie zeigte sich optimistisch, dass das Bewusstsein für diese Probleme in der Gesellschaft wächst, aber es sei noch viel zu tun.
Gaby Reith von der Steuerungsgruppe betonte, dass auch die kommenden Projekte, wie das Thema „Faire Schultasche“, bereits auf der Agenda stehen. Es ist offensichtlich, dass die Gruppe kontinuierlich daran arbeitet, die Idee des fairen Handels weiterzuverbreiten.
Kulturelle Unterstützung für Fairtrade
Der feierliche Anlass wurde durch musikalische Beiträge untermalt, zum Beispiel durch die Sängerin Claudia Sommer, die das Publikum mit Coverversionen populärer Lieder bei Laune hielt. Die Stadtvertreter und zahlreiche Gäste nutzen die Gelegenheit, sich über die aufgestellten Informationen zu informieren und die leckeren Fairtrade-Schokoladen aus Wolfratshausen zu genießen.
Die Eglinger Grafikerin Lilo Kafka, die unter anderem Verpackungen für Fairtrade-Produkte gestaltete, rief die Anwesenden zu mehr Engagement auf: „Wir können noch mehr helfende Hände gebrauchen.“ Ihr Appell fand Gehör bei den etwa 25 Gästen, die sich für einen fairen Handel im Raum Wolfratshausen einsetzen möchten.
Insgesamt zeigt der Abend deutlich, dass die Bevölkerung hinter der Fairtrade-Bewegung steht und dass gemeinsam viel erreicht werden kann. Informationen über die weitere Entwicklung und Aktionen rund um Fairtrade sind regelmäßig im örtlichen Newsletter verfügbar, der die Gesellschaft stets über Neuigkeiten aus Wolfratshausen und Geretsried informiert.