Schaumburg

Katzenelend in Schaumburg: Tierschutzverein kämpft gegen wachsende Straßenkatzenpopulation

Nenndorf/Rodenberg. Die Straßenkatzen in Schaumburg sind in einem alarmierenden Zustand! Der Tierschutzverein Rodenberg/Nenndorf kämpft verzweifelt gegen die wachsende Population verwilderter Katzen. Trotz der gesetzlichen Kastrationspflicht, die mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden kann, ignorieren viele Katzenhalter diese Vorschrift. Jutta Schneider, die Vorsitzende des Vereins, berichtet von einer besorgniserregenden Zunahme der Straßenkatzen, die sich über Jahre hinweg entwickelt hat. „Wir hatten lange nicht mehr so eine große Population an Straßenkatzen“, klagt sie.

Ein weiteres Problem ist die unzureichende Registrierung der gechipten Katzen. Viele Besitzer lassen ihre Tiere chippen, aber versäumen es, diese bei den entsprechenden Portalen wie tasso.de oder findefix.de zu registrieren. Dies führt dazu, dass selbst gechipte Katzen, die in Tierheimen oder bei der Polizei abgegeben werden, nicht ihrem Besitzer zugeordnet werden können. Besonders tragisch ist der Fall der Maine-Coon Katze Ember, die in der Tierauffangstation Bad Nenndorf gefunden wurde. Sie litt unter schwerem Parasitenbefall und Anämie, nachdem ihr viel Blut entzogen wurde.

Tiere leben zurückgezogen und versteckt

Das stille Leid der Straßenkatzen bleibt in Deutschland weitgehend unbemerkt. Im Gegensatz zu den Straßenkatzen in südlichen Ländern, die oft sichtbar umherstreifen, verstecken sich die Tiere hier auf verlassenen Grundstücken und Friedhöfen. Der Tierschutzverein investiert enorme Ressourcen, um das Leiden dieser Tiere zu lindern. Sie fangen, füttern und kastrieren die Katzen, doch die Kosten tragen sie selbst. Ältere Straßenkatzen, die nicht mehr an Menschen gewöhnt werden können, bleiben unvermittelbar und werden nach der Kastration wieder ausgesetzt. Zudem ist der Umgang mit diesen Tieren für die Pfleger äußerst gefährlich, da die Katzen oft beißen und kratzen.

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Tierschutzverein Rodenberg geht bei Ausschüttung leer aus

Das Problem der Straßenkatzen ist menschengemacht. Laut dem deutschen Tierschutzbund stammen sie nicht von Wildkatzen, sondern von unkastrierten Hauskatzen ab. Eine unkastrierte Katze kann in nur zehn Jahren Millionen Nachkommen zeugen. Um die Tierheime zu entlasten, stellte das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen 200.000 Euro für Kastrationen bereit. Doch die Mittel waren nach nur anderthalb Tagen aufgebraucht, und der Tierschutzverein Rodenberg ging bei allen drei Ausschüttungen leer aus. Das „Windhundprinzip“ bestraft kleine Vereine, die nicht schnell genug handeln können. Insgesamt stehen nur sechs Quarantäneplätze zur Verfügung, und die verwilderten Katzen müssen nach der Kastration zehn Tage im Tierheim bleiben, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden.

Quelle/Referenz
sn-online.de

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