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Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe: Ein Besuch voller Erinnerungen in Steinhude

Bei einem Besuch in Steinhude hat sich Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe zu den Verbindungen seines Hauses zur Region geäußert, während er gleichzeitig die traditionelle Kulinarik der Gegend, sprich das Räucheraalbrötchen, genoss. Dieser Aufeinandertreffen im familiären Rahmen soll die jahrhundertealten Beziehungen zwischen den Schaumburg-Lippischen und der Gemeinde ins Licht rücken.

Der Prinz war ein gefragter Gast im Heimatverein, wo viele der Anwesenden sich trotz jahrzehntelanger Zugehörigkeit zur Stadt Wunstorf noch stark mit der Geschichte ihres Herzogtums identifizierten. Stephan Walter, Vorsitzender des Heimatvereins, stellte fest, dass die sentimentale Verbindung zur Monarchie nach wie vor eine Rolle im Leben der Menschen in dieser Region spielt. Die Darstellung alter Karten der Region durch den Prinzen weckte nostalgische Gefühle und verdeutlichte die enge Verbindung zwischen den Bürgern und ihrer herrschaftlichen Geschichte.

Ein zwiespältiges Erbe

Die Beziehung zur königlichen Familie war jedoch nicht immer von Zuneigung geprägt. Jürgen Engelmann vom Steinhuder Heimatverein schilderte die Schwierigkeiten, die vor langer Zeit beim Bau der Festung Wilhelmstein auftraten. Die Beschwerden der Bevölkerung über die Errichtung des Bauwerks sind noch heute präsent und verdeutlichen die Spannungen zwischen der Herrschaft und den Bewohnern. Die Einheimischen, die als Fischereibesitzer selbst Boote hatten, wurden von Graf Wilhelm in Arbeitszwang genommen, was zu einem Widerstand führte, der schließlich auch rechtliche Konsequenzen hatte.

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Heute ist die Erinnerung daran, dass Graf Wilhelm nicht nur der Herrscher, sondern auch ein eigennütziger Arbeitgeber war, ein wichtiger Bestandteil der Geschichte Steinhudes. Engelmann erinnerte jedoch auch an die Versöhnung, die im Laufe der Zeit stattfand, als sich die Wege der Familie und der Einheimischen wieder kreuzten, und er erzählte mit einem Lächeln von persönlichen Anekdoten über den Friseursalon seiner Eltern, den Alexanders Großmutter frequentierte.

Herausforderungen für die Zukunft

Prinz Alexander berichtete von den aktuellen Herausforderungen, mit denen die Familie konfrontiert ist. Um die Kosten zu decken, hat die Familie das geistige Eigentum an dem umstrittenen Meeresterritorium an Niedersachsen abgetreten. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die finanziellen Belastungen zu verringern, und führt zu einer Übergabe der Verwaltung der Insel Wilhelmstein an die Region Hannover.

Das Schicksal der Schlösser ist ebenso von Interesse. Während das Schloss Hagenburg verkauft wurde, ist Schloss Bückeburg ein unveräußerlicher Teil des Erbes der Familie und wird nicht aufgegeben. „Es ist ein Teil von uns“, erklärte der Prinz. Dies zeigt, wie stark die Identifikation mit der Familiengeschichte und dem Erbe auch heute noch in den Herzen der Schaumburg-Lippe Bewohnenden verankert ist.

Die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag von Graf Wilhelm sind ein weiterer Ausdruck dieser tiefen Verbindung zur Geschichte. Geplant sind Aktivitäten, die sowohl die regionale Kultur stärken als auch den Geschichtsunterricht fördern sollen, inklusive eines Festzugs durch die Stadt und einem Besuch im Fischer- und Webermuseum.

Prinz Alexander schloss seine Ansprache mit einem eindringlichen Appell, den Begriff Heimat nicht den extremistischen Kräften zu überlassen, die versuchen, diese Idee zu vereinnahmen. „Wir sollten die Heimat nicht den Neonazis überlassen“, betonte er und erhielt dafür großen Beifall. Dies zeigt das Bedürfnis der Leute in der Region, ihre Identität und ihr Erbe selbst zu definieren, frei von äußeren, negativen Einflüssen.

– NAG

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