Im Prozess gegen zwei angebliche Drogendealer aus Bückeburg läuft es alles andere als rund. Am zweiten Verhandlungstag erschienen mehrere geladene Zeugen nicht, was den Fortgang der Verhandlung erheblich verzögert. Dies belastet die Situation zusätzlich, da die Urteile, wie geplant, am 20. November verkündet werden sollen.
Ein Hauptbelastungszeuge, ein 58-jähriger Mann, der angibt, über zwei Jahre hinweg Kokain in einem Lokal am Unterwallweg gekauft zu haben, zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Er gibt an, dass er die Substanz gekauft hat, um seine Tochter vor der Prostitution zu bewahren, und ihnen somit eine gefährliche Abhängigkeit von brutalen Drogenhändlern zu ersparen.
Zeugen und Ermittlungsmethoden
Der Vorsitzende Richter Peter Rohde leitet den Prozess und hat insgesamt sechs Sitzungstage angesetzt. Auf der Zeugenliste stehen zwölf Personen, deren Aussagen für die Aufklärung des Falls entscheidend sind. Bislang hat ein Polizist, der die Ermittlungsgruppe leitete, ausgesagt. Er berichtete von einer groß angelegten Drogenrazzia im April, bei der 14 verschiedene Orte durchsucht wurden. Diese Maßnahmen sind das Resultat monatelanger Überwachungen, bei denen die Täter ständig im Fokus der Ermittler standen.
Besonders auffällig sind die täglichen Besucherzahlen in dem Vereinsheim, wo laut Polizeiaussagen zwischen 30 und 40 Personen pro Tag ein- und ausgehen. Diese dunkle Szene zeigt sich in der hastigen Aktivität der Menschen im Lokal – es scheint, als wären sie nur kurz ein Grüntee trinken und gleich wieder weg.
Die Polizei bemerkte, dass einer der mutmaßlichen Dealer ständig in den Lokalräumen anwesend war, während der andere häufig unterwegs war. Diesbezüglich gibt es Hinweise darauf, dass er möglicherweise in der Region Bückeburg seine Stammkunden beliefert hat. Der Ermittlungsteamchef stellte jedoch fest, dass auch ein Hotel in Schaumburg im Verdacht steht, als Unterschlupf für Drogenhändler zu dienen.
Der luxuriöse Lebensstil der Angeklagten
Die Untersuchungen führten auch zu interessanten Erkenntnissen über den Lebensstil der Angeklagten. Beide Männer fuhren anscheinend bevorzugt hochpreisige Fahrzeuge wie Porsche oder Mercedes-AMG, was den Ermittlern verdächtig erschien. Zudem wurden zahlreiche Bareinzahlungen in vierstelliger Höhe auf Bankkonten eines der beiden beschuldigten Männer festgestellt, was weitere Fragen über die Herkunft ihres Vermögens aufwirft.
Laut den Polizisten war auf den Namen des Angeklagten eine Baufirma registriert, jedoch gab es keinerlei Anzeichen für tatsächliche Bautätigkeiten. Die Aussagen des Hauptbelastungszeugen passen weitgehend zu den bereits bestehenden Beweisen, was den Ermittlungsbehörden zusätzliche Einsichten liefert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Information über die vermeintliche Tochter des Zeugen verifiziert werden kann.
Der Prozess in Bückeburg wird spannend und bleibt im Fokus der Öffentlichkeit, da die Zeugen weiterhin viel zu berichten haben und die Ermittlungen weitere interessante Details aufdecken könnten. Weitere Entwicklungen werden in den nächsten Sitzungstagen erwartet, wobei der Druck auf die Verteidigung sowie die Angeklagten zunimmt.
Details zu diesem Fall sind nachzulesen auf www.szlz.de.
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