In vielen Tierheimen ist es nicht ungewöhnlich, dass Tiere lange auf ein neues Zuhause warten müssen. Ein besonders tristes Beispiel aus dem NRW-Tierheim Moers zeigt, wie Vorurteile und Missverständnisse über das Verhalten von Tieren zu einer verlängerten Wartezeit führen können. Der zwölfjährige Kater Carlos ist seit einem halben Jahr im Tierheim und hat bisher keine einzige Anfrage erhalten.
Hintergrund der Abgabe: Gesundheitliche Probleme
Carlos kam ins Tierheim, nachdem er mit Struvit-Steinen behandelt wurde, einer Erkrankung, die häufig starke Schmerzen verursacht und das Katzenwohl stark beeinträchtigt. Diese gesundheitlichen Probleme verbauen vielen Katzen den Zugang zu einem neuen Zuhause, da potenzielle Adoptanten aufgrund ihrer Unsicherheit vor diesen Tieren zurückschrecken.
Falsche Vorurteile über Unsicherheit und Unsauberkeit
Das NRW-Tierheim erklärt, dass Katzen, die unter Blasenentzündungen leiden, oft negative Assoziationen mit der Katzentoilette entwickeln, was zu unsauberem Verhalten führen kann. Obwohl Carlos zu den sensiblen Katzen gehört, berichtet das Tierheim, dass er die Katzentoilette regelmäßig benutzt und sogar eine spezielle Pipi-Matte akzeptiert.
Ein sensibles Tier mit Bedarf an einem besonderen Zuhause
Carlos benötigt ein Zuhause, in dem eine ruhige Umgebung und möglicherweise Erfahrung mit unsauberen Katzen gegeben sind. Laut dem Tierheim könnte Carlos in einer ruhigen Umgebung ohne andere Katzen besser gedeihen. Die aktuellen Lebensumstände im Tierheim sind für ihn alles andere als optimal, was zu seiner Unzufriedenheit beiträgt.
Das Bedürfnis nach mehr Verständnis in der Gemeinschaft
Carlos Beispiel steht sinnbildlich für eine breite Problematik in der Tierheimlandschaft: Viele Tiere bleiben aufgrund von Missverständnissen oder Unkenntnis lange unadoptiert. In den sozialen Medien wurde ein Aufruf gestartet, um mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse solcher Tiere zu schaffen und die Scheu vor vermeintlicher Unsauberkeit abzubauen. Ein Adoptionsteam im Tierheim sieht die Notwendigkeit, dass die Gemeinschaft aktiver auf die Umstände solcher Tiere reagiert.
Eine Übernahme von Carlos könnte nicht nur sein Leben verändern, sondern auch das Bewusstsein der Gemeinschaft stärken, dass jedes Tier ein liebevolles Zuhause verdient hat, unabhängig von seiner Vorgeschichte oder vermeintlichen Problemen. Das Tierheim Moers hofft nun, dass sich jemand für Carlos interessiert, der die urgente Bitte um ein geduldiges und verständnisvolles Zuhause erwidern kann.
– NAG