Bad Grund (Niedersachsen) – Im Harz kam es jüngst zu einem unerwarteten und skurrilen Szenario, als eine Gruppe von bis zu 2000 Anhängern der „Rainbow Family“-Bewegung ein Landschaftsschutzgebiet besetzte. Diese als Nackt-Hippies bekannten Besucher wollten ein harmonisches Leben im Einklang mit der Natur führen und hatten das Versprechen gegeben, den Wald sauberer zu hinterlassen, als sie ihn vorgefunden hatten. Doch die Realität stellte sich als ganz anders heraus.
Nach rund drei Wochen endete das umstrittene Treffen nach der Neumondnacht am Dienstag, und die Hippies zogen ab. Doch der Landkreis Göttingen wurde mit einem enormen Problem konfrontiert: Die Hinterlassenschaften der Gruppe waren nicht nur eine Quelle unangenehmer Gerüche, sondern auch ein ernsthaftes Umweltrisiko.
Umweltbelastung im Waldboden
Die Behörde präsentierte eine erschreckende Schadensbilanz: Der Waldboden sei stark zertrampelt, der natürliche Bewuchs nahezu vollständig ruiniert, und Moosflächen seien zerstört worden. Vor allem die hygienischen Bedingungen ließen zu wünschen übrig. Eine Berechnung ergab, dass die 1000 anwesenden Menschen über einen Zeitraum von 20 Tagen etwa 5000 Kilogramm menschlicher Exkremente hinterließen. Dies basiert auf der Annahme, dass ein Erwachsener täglich ungefähr 250 Gramm Stuhlgang produziert.
Die Hippies hatten sogenannte „Shit Pits“ angelegt – tiefere Gräben, in denen sie ihre Notdurft verrichteten, um sich zumindest etwas von ihren Zelten fernzuhalten. Nach dem Gebrauch wurden diese Gräben lediglich mit Erde und kalter Asche abgedeckt, was die hygienische Situation nicht merklich verbesserte. Die Behörden kritisierten, dass dies die Nitratwerte im Boden erheblich ansteigen ließ, was zudem negative Auswirkungen auf die umliegende Natur haben könnte.
Während die Hippies während ihrer Zeit im Wald eine ausgelassene Stimmung pflegten und sogar nackt um die Polizisten tanzten, waren die Bemühungen der Behörden, die illegalen Camper zu vertreiben, letztlich erfolglos. Die Polizei konfrontierte die Versammlung mehrmals, doch die Anhänger der Rainbow Family zeigten wenig Respekt für die gesetzlichen Regelungen und ignorierten die Räumungsaufforderungen.
Reaktionen und Konsequenzen
Die Rückkehr der Rainbow Family in den Harz ist ungewiss; die Gemeinschaft hat sich dazu entschieden, erst nach mindestens 18 Jahren erneut in diese Region zu kommen, um der Natur genug Zeit zur Regeneration zu geben. In der Zeit ihrer Anwesenheit wurden zahlreiche Bußgeldverfahren eingeleitet, und 70 Zelte wurden konfisziert. Die genauen Kosten für die Räumungsversuche sind bisher nicht finalisiert und könnten die Steuerzahler erheblich belasten.
Inmitten dieser chaotischen Situation bleibt die zentrale Frage: Wie können solche Zusammenkünfte in Zukunft besser geregelt werden, um die Umwelt zu schützen und ähnliche Vorfälle zu vermeiden?
– NAG