Verden (Niedersachsen) – Die Uhr tickt! Bis Ende November will die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette (65) abschließen und die Anklage vorbereiten. Doch das Vorhaben steht vor einem gewaltigen Hindernis: dem Platzmangel im Landgericht Verden! Bereits im Juli machte BILD auf diese enorme logistische Herausforderung aufmerksam, und jetzt wird es ernst. Ist die Justiz auf das Mammutverfahren vorbereitet?
Aktuelle Informationen deuten darauf hin, dass Klette vor einem riesigen Publikum stehen wird. Mit mindestens 15 Nebenklägern und einer Vielzahl von Vertretern könnte der Prozess über 20 Teilnehmer zählen – allesamt berechtigt, ihre Stimme zu erheben. Justizministerin Kathrin Wahlmann kündigte an, dass die Justiz mit einem ungewöhnlichen Verhandlungsformat rechnet: „Mehr Platz ist zwingend erforderlich, als es in einem normalen Verfahren üblich ist“, so die Ministerin. Wo genau diese Verhandlung stattfinden wird, bleibt jedoch weiterhin unklar.
Alle Augen auf Verden
Die Justiz bleibt optimistisch und plant, das Verfahren in Verden abzuhalten, benötigt aber möglicherweise zusätzliche Räumlichkeiten. Die Stadtverwaltung denkt sogar darüber nach, ein anderes Gebäude zu mieten – die Stadthalle ist jedoch bereits ausgeschlossen, da die Sicherheitslage mit den vielen Ausgängen als unübersichtlich gilt. Welch dramatische Wendung in der Justizgeschichte Nieder Sachsens!
Daniela Klette wurde Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. Sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft in Vechta. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie wegen versuchten Mordes und Raubüberfällen, die einen Gesamtschaden von über 2,7 Millionen Euro verursachten. Doch das ist nicht alles: Die Bundesanwaltschaft hat sogar Haftbefehle wegen Verdachts auf Beteiligung an Terroranschlägen herausgegeben! Ein unübersichtlicher Fall, der die Justiz in Atem hält und ganz Deutschland mit bated breath verfolgt.