Kriminalität und JustizNiedersachsen

Polizei in Niedersachsen: Anstieg der Gewalt gefährdet unseren Staat!

In den letzten Jahren ist die Debatte über die Gewalt gegen Mitglieder der Polizei und anderer Blaulichtorganisationen in Deutschland wieder verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Ein jüngst veröffentlichter Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) zeigt alarmierende Zunahmen bei Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und -beamte. Laut der DPolG Niedersachsen äußern diese Entwicklungen nicht nur eine besorgniserregende gesellschaftliche Tendenz, sondern werfen auch Fragen über die zukünftige Verortung des Staates in der Gesellschaft auf.

Der grundlegende Satz aus Artikel 20, Absatz 2 des Grundgesetzes, der besagt, dass alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht, hat an Bedeutung gewonnen. Dies ist nicht nur eine juristische Feststellung, sondern berührt direkt die Beziehung zwischen Bürgern und den sie vertretenden staatlichen Institutionen. Die DPolG weist auf einen Anstieg von 8 Prozent bei Angriffen auf Polizeibeamtinnen und -beamte im Jahr 2023 hin, verglichen mit dem Vorjahr. Dies verdeutlicht einen signifikanten Verlust an Respekt vor staatlichen Autoritäten, was wiederum die Stabilität der Gesellschaft gefährdet.

Die Herausforderung der Gewalt

Die Ursachen für diese Gewalt sind oft vielschichtig und nicht klar definierbar. Der Studienbericht zeigt auf, dass die Angriffe in unterschiedlichen Kontexten stattfinden, sei es bei Demonstrationen, im Rahmen von Clan-Kriminalität oder bei öffentlichen Veranstaltungen wie Fußballspielen und Silvesternächten. Oft stehen Polizisten vor der Herausforderung, ohne ausreichend soziale und politische Rückendeckung agieren zu müssen. Die teilweise brutalen Übergriffe geben Anlass zur Sorge und obwohl die Polizei über "dickes Fell" verfügt, ist die Geduld der Beamten irgendwann erschöpft.

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Um konkrete Lösungen zu finden, fordert die DPolG eine umfassende niedersachsenweite Studie zur Ergründung der Gewaltursachen gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Bisherige Maßnahmen, wie etwa regelmäßige Treffen nach den Silvesterkrawallen, haben nach Angaben der DPolG nicht zu einem spürbaren Rückgang der Gewalttaten geführt. Die Polizisten und Polizistinnen sind frustriert, die Rolle des „Prügelknaben“ zu übernehmen, und verlangen unabdingbar Unterstützung von der Gesellschaft und der Politik.

Eine mögliche Herangehensweise könnte in einer verbesserten und konsequenteren Strafverfolgung liegen. Statt ausschließlich über Strafverschärfungen zu diskutieren, sollte der Fokus auch auf der Qualität der Verurteilungen liegen. Ein glaubwürdiges Handeln der jeweiligen Institutionen ist essentiell, um das gesellschaftliche Vertrauen zu stärken. Aber auch die personelle Aufstockung in der Polizei sowie in der Justiz wird als notwendig erachtet, trotz der Herausforderung, geeignete Fachkräfte anzuwerben. Klare und attraktive Arbeitsbedingungen müssen hier im Vordergrund stehen.

Unterstützung für die Einsatzkräfte

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unterstützung für die Einsatzkräfte, die unter Gewalt und Stress leiden. Die DPolG fordert professionelle Supervision, die den Umgang mit belastenden Erfahrungen erleichtert. Solche Maßnahmen könnten nicht nur den Gesundheitsschaden der betroffenen Beamten mindern, sondern auch potenzielle Folgekosten durch krankheitsbedingte Ausfälle reduzieren. Darüber hinaus wird eine gesetzliche Änderung angestrebt, die unter bestimmten Bedingungen Sonderurlaub für besonders belastete Personen ermöglichen könnte. Aktuell sieht die Niedersächsische Sonderurlaubsverordnung keine solche Regelung vor, was unverhältnismäßige Belastungen für die Einsatzkräfte zur Folge hat.

In einer gesellschaftlichen Gesamtlage, die vom Gefühl der Unsicherheit geprägt ist, bedarf es endlich effektiver Lösungen. Die DPolG sieht in der unzureichenden Reaktion auf die Problematiken einen Schwachpunkt, der in der Politik sowie der Gesellschaft angesprochen werden muss. Um zukünftig tragischen Ereignissen vorzubeugen, ist es notwendig, den Mut und die Bereitschaft zum Handeln zu stärken. Nur so kann der gesellschaftliche Frieden und das Gemeinwohl gesichert werden. Der umfassende Bericht und die angesprochenen Forderungen sind ein nachdrücklicher Appell an alle Beteiligten, sich aktiv an der Lösung der bestehenden Probleme zu beteiligen.

Für weitere Informationen sind die aktuellen Details und die vollständige Analyse im Bericht auf www.presseportal.de nachzulesen.


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Hannover, Deutschland
Quelle
presseportal.de

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