Bei der jährlichen Mitgliederversammlung der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. am Donnerstagabend konnten die Anwesenden, rund 150 Mitglieder, zahlreiche Entwicklungen und Herausforderungen des Zoos in Augenschein nehmen. Diese Versammlung fand im unter.Bau des Museums am Schölerberg statt, wo der Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde die finanziellen Aspekte des Zoologischen Vereins beleuchtete.
Ein zentrales Thema war die Erhöhung der städtischen Zuschüsse von 700.000 Euro auf 1,2 Millionen Euro, ein Schritt, den die Oberbürgermeisterin und der Finanzvorstand vollumfänglich unterstützen. Brickwedde betonte, wie wichtig diese Zusagen für die Stabilität des Zoos sind und wie sie helfen, die vielfältigen Angebote und Dienstleistungen für die Mitglieder zu sichern.
Finanzielle Herausforderungen und strategische Anpassungen
Das Jahr 2023 hat sich für die Zoo Osnabrück gGmbH als wirtschaftlich herausfordernd gezeigt. Zoogeschäftsführer Philipp Bruelheide, der erst kürzlich das Amt übernommen hat, berichtete von einem Fehlbetrag von 1,974 Millionen Euro. Diese Zahl spiegelt nicht nur sinkende Einnahmen aus Tageskartenverkäufen wider, sondern auch die Notwendigkeit, Rückstellungen für Überstunden und Verbindlichkeiten ehemaliger Mitarbeiter zu schaffen. Trotz dieser schwierigen Situation hat der Zoo dank seiner strategischen Planungen und dem neuen E-Ticketing-System ein Umsatzplus verzeichnen können, was einen Hoffnungsschimmer in der sonst angespannten Lage darstellt.
Das neue E-Ticketing-System ermöglicht es den Besuchern, bis zu 34 Prozent beim Kauf von Tagestickets zu sparen. Mit dieser Strategie soll der Zugang zum Zoo erleichtert und die Attraktivität für Besucher gesteigert werden. Bruelheide kündigte auch die Einrichtung eines Terminals am Zooeingang an, um den Ticketkauf noch einfacher zu gestalten.
Mitgliederbindung und soziale Aspekte
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ab 2025. Diese Entscheidung ist jedoch an die Einführung einer Sozialkomponente gebunden, um sicherzustellen, dass jeder sich die Mitgliedschaft leisten kann. Der Beisitzer Dr. Marco Athen erhielt den Auftrag, diese Sozialkomponente auszuarbeiten, um den Bedürfnissen aller Mitglieder Rechnung zu tragen. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die die Bindung von Mitgliedern an den Zoo Latinischen Zielen und Werten gerecht werden soll.
Bei der Ehrung langjähriger Mitglieder wurden die Beiträge von Helga Cromme, Ursula Schwarberg sowie Klaus und Angelika Labude gewürdigt, die auf eine beeindruckende Mitgliedschaft von über 50 Jahren zurückblicken können. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung der Gemeinschaft innerhalb des Zoos und den Wert, den der Zoo auf Langfristigkeit legt.
Abschließend stellte Zoodirektor Tobias Klumpe weitere Entwicklungen im zoologischen Bereich vor und kündigte neue, exklusive Angebote für Vereinsmitglieder an, die als Alternative zu den bisherigen Sonntagsführungen dienen sollen. Klumpe erläuterte zudem die Auswahl pro Tierart und die damit verbundenen Anforderungen durch übergeordnete Institutionen.
Die Versammlung verdeutlichte die Herausforderungen, mit denen der Zoo Osnabrück konfrontiert ist, aber auch die Hoffnung und Innovationskraft, die zur Überwindung dieser Hürden eingesetzt werden. Die Kombination aus finanzieller Unterstützung, strategischen Anpassungen und einem starken Fokus auf die Mitgliederbindung könnte sich als Schlüssel zur Stabilität und Weiterentwicklung des Zoos erweisen.
– NAG