Die IG Metall schlägt Alarm! Mit flächendeckenden Warnstreiks an allen Volkswagen-Standorten setzen die Gewerkschafter ein starkes Zeichen gegen die milliardenschweren Sparpläne des Autobauers. „Die Produktion wird temporär auf Eis liegen“, kündigte Verhandlungsführer Thorsten Gröger an. Er warnte eindringlich: „Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den Volkswagen je gesehen hat.“ Die Gewerkschaft will mit diesen Maßnahmen den Druck auf den Konzern erhöhen, der bereits Vorkehrungen getroffen hat, um die Auswirkungen der Streiks zu minimieren.
Der Hintergrund des Konflikts ist brisant: Es geht um die Bezahlung von rund 120.000 Beschäftigten, die unter einem eigenen Haustarif stehen. Während die IG Metall eine Erhöhung fordert, lehnt VW diese ab und verlangt stattdessen eine drastische Lohnkürzung von zehn Prozent. Zudem stehen Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen im Raum. Am 9. Dezember wird es zur nächsten Tarifrunde kommen, doch die Fronten scheinen verhärtet.
Bedrohung für Arbeitsplätze
Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr. VW begründet die Einschnitte mit hohen Kosten und einer schwachen Nachfrage nach Neuwagen. Der Konzern plant, rund fünf Milliarden Euro einzusparen, was die Zukunft von Fabriken in Dresden und Osnabrück gefährdet. „Wir haben rund 500.000 Fahrzeuge zu wenig, um alle Werke auszulasten“, so ein VW-Sprecher. Ein Gegenvorschlag der IG Metall, der auf Werkschließungen und Personalabbau verzichten sollte, wurde als unzureichend zurückgewiesen.
Die letzte Warnstreikwelle fand 2018 statt, als mehr als 50.000 Beschäftigte in sechs großen Werken in Westdeutschland demonstrierten. Die Situation spitzt sich zu, und die Augen sind auf die kommenden Verhandlungen gerichtet. Volkswagen steht vor einer entscheidenden Phase, die nicht nur die Belegschaft, sondern auch die gesamte Branche in Atem hält.
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