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Smartwatches an Schulen: Ablenkung oder Sicherheit für Kinder?

Schulleiterverband fordert drastisches Verbot von Smartwatches in Grundschulen, da die digitalen Uhren laut Experten die Konzentration der Schüler beeinträchtigen und soziale Fähigkeiten gefährden – ein heißes Thema, das bereits in Kindergärten in Schleswig-Holstein diskutiert wird!

Die Diskussion um die Verwendung von Smartwatches in Schulen hat in Deutschland an Fahrt gewonnen. Während viele Eltern die Geräte als nützliches Werkzeug zur Standortüberwachung ihrer Kinder betrachten, sind Lehrer und Fachleute alarmiert über die negativen Auswirkungen auf die soziale Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Die Aufforderung, Smartwatches in Grundschulen zu verbieten, hat durch die Äußerungen von Experten und Schulleiter verstärkt an Bedeutung gewonnen.

Henning Fietze, ein Medienpädagoge und Leiter des Offenen Kanals Schleswig-Holstein, erkennt das Problem nicht nur in Schulen, sondern bereits in Kitas an. „In kaum einer Kita in Schleswig-Holstein wird das Thema Smartwatches nicht diskutiert. Eltern fühlen sich unter Druck, ihren Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu geben“, erklärt er. Dies zeigt, dass der Einsatz von Smartwatches nicht mehr nur ein Schulproblem ist, sondern bereits in der frühen Kindheit beginnt.

Gefahren für soziale Fähigkeiten

Die Auswirkungen der Smartwatches auf die soziale Interaktion der Kinder sind gravierend. Fietze warnt davor, dass die ständige Erreichbarkeit die Kommunikationsfähigkeit unter Kindern einschränkt. „Wenn der Bus nicht kommt, greifen die Kinder gleich zum Telefon, anstatt mit ihren Mitschülern zu reden. Wichtige soziale Kompetenzen bleiben unentwickelt“, so Fietze. Zudem seien die Schüler durch ständige Ablenkungen, beispielsweise durch Benachrichtigungen, in ihrer Aufmerksamkeit stark eingeschränkt.

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Sven Winkler, Vorsitzender des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschlands (ASD), klingt in seiner Einschätzung ähnlich besorgt. Er betont, dass Smartwatches im Regelunterricht nichts zu suchen hätten. „Die Aufmerksamkeitsfähigkeit der Schüler hat sich durch die Nutzung von digitalen Medien wie TikTok und Instagram drastisch verringert. Die kurze Dauer der Aufmerksamkeit ist eine Herausforderung für jeden Lehrer“, erläutert Winkler.

Ein weiteres gravierendes Problem sind die datenschutzrechtlichen Bedenken, die mit der Nutzung von Smartwatches einhergehen. Winkler macht darauf aufmerksam, dass einige Geräte über Funktionen verfügen, die das heimliche Aufzeichnen von Gesprächen ermöglichen. „Obwohl das verboten ist, bleibt es schwierig zu überprüfen, welche Geräte in der Schule getragen werden. Aus diesem Grund ist ein generelles Verbot ratsam“, erklärt er und verweist auf die Vorgehensweise in Niedersachsen, wo solche Regelungen bereits bestehen.

Medienpädagogik und Familienverantwortung

Trotz der offensichtlich negativen Aspekte spricht sich Fietze dafür aus, die Geräte nicht grundlegend zu verurteilen. „Smartwatches bringen viele Vorteile mit sich, aber sie sollten im Familienkontext verwendet werden, nicht als dauerhafte Begleiter für Kinder“, sagt er. Für Fietze gilt es, einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern, ähnlich wie bei Computerspielen, die ebenfalls eine Teil der Familienkultur sind, aber nicht ohne Grenzen konsumiert werden sollten.

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Die Diskussion rund um Smartwatches in Schulen bleibt dynamisch. Während die Forderung nach einem Verbot immer lauter wird, ist auch die Rückmeldung von Eltern und Schülern wichtig für eine ausgewogene Sichtweise. In einem technischen Zeitalter zeigt sich die Notwendigkeit, digitale Medien zu verstehen und sinnvoll zu integrieren, ohne die Entwicklung von sozialen Fähigkeiten und Datenschutz aus den Augen zu verlieren.

Für weitere Details zu dieser Thematik, kann der Bericht auf www.noz.de konsultiert werden.

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