In einer wegweisenden Entscheidung kündigt die Polizeidirektion Osnabrück den Abbruch ihrer Zusammenarbeit mit der Plattform X, ehemals bekannt als Twitter. Diese Maßnahme betrifft die Polizeiinspektionen von Osnabrück bis hin zu den Ostfriesischen Inseln, die ihre über X betriebenen Accounts stilllegen werden. Der Schritt erfolgt in Anbetracht verschiedener Veränderungen in der Nutzung von sozialen Medien, die eine effektive und bürgernahe Kommunikation durch die Polizei zunehmend erschweren.
Die Entscheidung folgt der Überzeugung, dass die bestehenden Strukturen auf X nicht mehr den Anforderungen einer modernen und zielgerichteten Krisenkommunikation gerecht werden. Michael Maßmann, der Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, brachte es auf den Punkt: „Die Kommunikation und das Nutzungsverhalten auf X haben sich verändert. Insbesondere bei der Krisenkommunikation gehen wir neue Wege und nutzen WhatsApp-Channel.“ Diese Form der Kommunikation sieht Maßmann als zukunftsweisend an, insbesondere bei Großereignissen oder in kritischen Lagen wie Amokläufen oder Terroranschlägen.
Ein neues Kommunikationskonzept
Die Polizei Osnabrück wird ab dem 1. September 2023 auf WhatsApp als primäre Plattform setzen, um die Bürgerinnen und Bürger des rund 1,5 Millionen Einwohner zählenden Gebiets direkt zu erreichen. Die Polizeiinspektionen, die nun über eigene WhatsApp-Channels verfügen, werden unter den Namen „Polizei Osnabrück“, „Polizei Leer/Emden“, „Polizei Aurich/Wittmund“ und „Polizei Emsland/Grafschaft Bentheim“ zu finden sein. Diese Änderung wird als Teil eines landesweiten Pilotprojekts umgesetzt, das bereits seit sechs Monaten in der Testphase vielversprechende Ergebnisse zeigt.
Die Idee hinter dieser Umstellung ist es, eine transparente und bürgernahe Kommunikation zu gewährleisten, die sich direkt an die Bedürfnisse der Nutzer anpasst. Zusätzlich zu WhatsApp nutzt die Polizeidirektion Osnabrück auch Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn, um eine breite Online-Präsenz aufzubauen. Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion, betont: „Wir müssen dort präsent und ansprechbar sein, wo die Menschen sind.“ Diese Präsenz erfordert nicht nur innovative Ansätze, sondern auch eine ständige Anpassung an die dynamischen Trends der sozialen Medien.
Die Entscheidung, sich von X zu distanzieren, zeigt, wie wichtig es für Institutionen wie die Polizei ist, sich an die stetig wandelnden Kommunikationsgewohnheiten der Gesellschaft anzupassen. Die neuen WhatsApp-Channels ermöglichen eine schnellere und direktere Informationsweitergabe, was besonders in Notlagen von entscheidender Bedeutung ist. Die Polizei erhofft sich von diesem Schritt nicht nur eine bessere Erreichbarkeit, sondern auch eine interaktive Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, um deren Sorgen und Anfragen zeitnah zu begegnen.
Insgesamt zeigt die Initiative der Polizeidirektion Osnabrück einen klaren Trend zu einer zeitgemäßen und nutzerfreundlichen Kommunikation. Mit dem Verzicht auf X und der Fokussierung auf WhatsApp geht die Polizei einen innovativen Weg, um die Herausforderungen der digitalen Kommunikation zu meistern und weiterhin als vertrauenswürdige Informationsquelle für die Bevölkerung zu fungieren.
Die künftige Präsenz der Polizeidirektion auf WhatsApp wird eine spannende Entwicklung mit sich bringen, da sie die Interaktion zwischen Polizei und Bürgern in einem nie zuvor dagewesenen Maß fördern soll. Die Umstellung hin zu WhatsApp kann als Modell für andere Polizeidirektionen in Deutschland dienen und könnte möglicherweise einen Rahmen für weitere Verbesserungen in der öffentlichen Sicherheit und Kommunikation schaffen.
– NAG