Osnabrück hat einen bedeutenden Schritt in der Bildungslandschaft gemacht, indem nun alle Grundschulen zu Ganztagsschulen umgewandelt wurden. Diese Entscheidung zeigt, wie die Stadt früher als der bundespolitische Rahmen, der erst ab Sommer 2026 greift, den Ausbau dieser Bildungsform umgesetzt hat. „Der Ausbau aller Grundschulen zu Ganztagsschulen bis zum Sommer dieses Jahres war äußerst ambitioniert“, äußerte Katharina Pötter, die bei einem Besuch der Altstädter Grundschule, einer der ersten Schulen mit Ganztagsangebot, sprach.
Die Umwandlung hat die Absicht, eine Betreuungslücke zu schließen, die oft auftritt, wenn Kinder von der Kita in die Grundschule wechseln. Diese Lücke kann entstehen, wenn das Kind keinen Platz im Hort bekommt. „Jetzt stellen wir als kostenlose Betreuung an allen Osnabrücker Schulen ein Ganztagsangebot nach dem Osnabrücker Modell für alle Kinder sicher“, erklärte Wolfgang Beckermann, der Erste Stadtrat. So soll eine Betreuung bis etwa 15.30 Uhr gewährleistet werden, ergänzt durch optionale Nachbetreuung im kooperativen Hort.
Umbauten und Herausforderungen
An sieben Schulen, darunter die Altstädter Grundschule und die Elisabeth-Siegel-Schule, wurden bereits umfangreiche Umbauten durchgeführt. Diese waren notwendig, um die Ganztagsangebote unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter, hygienischer und baulicher Vorgaben bereitzustellen. Trotz der Herausforderungen durch Lieferschwierigkeiten von Materialien, konnten im Zuge guter Zusammenarbeit Lösungen gefunden werden, sodass die Betreuung auch an den zuletzt betroffenen Standorten schnell anlaufen konnte. „Die letzten Arbeiten werden nach den Herbstferien abgeschlossen sein“, so die Verantwortlichen.
Die Umwandlung betrifft nicht nur die baulichen Gegebenheiten und die pädagogischen Konzepte, sondern auch die Verpflegung. Um die Mittagsversorgung sicherzustellen, wurden 13 neue Küchenkräfte eingestellt. Dabei spielten die örtlichen Jugendhilfeträger eine aktive Rolle in der Umsetzung und Planung der Angebote, und die Stadt informierte die Eltern umfassend über die Entwicklungen.
Erste Erfolge zeigen sich
Die ersten Rückmeldungen sind vielversprechend. Rita Lemper, Leiterin der Altstädter Grundschule, berichtete von der Schaffung einer Mensa mit Ausgabeküche, die direkt an die Schule angeschlossen ist. Hier werden die Kinder in zwei Zeitfenstern verpflegt: um 12 Uhr für die ersten beiden Jahrgänge und um 13 Uhr für die Klassen drei und vier. Nach dem Mittagessen wird eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, gefolgt von verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die ein breites Spektrum von sportlichen bis hin zu kreativen Angeboten abdecken.
Am Standort der Altstädter Schule zeigen sich bereits erfreuliche Zahlen. Von 151 Schülerinnen und Schülern nehmen 124 am Ganztagsangebot teil, was einen beeindruckenden Anteil von 82 Prozent ergibt. Damit wird deutlich, dass die Maßnahmen und Angebote bei den Eltern und Kindern auf große Akzeptanz stoßen. Die Stadt Osnabrück demonstriert durch diesen Schritt nicht nur Engagement für die Bildung, sondern zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Bildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote miteinander verknüpft werden.
Zusammenfassend ist die Implementierung der Ganztagsschulen ein bedeutender Fortschritt für Osnabrück, der durch intensive Vorbereitung und Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht wurde. Die positive Resonanz deutet darauf hin, dass dieser Weg der richtige ist, um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden und eine inklusive Bildungslandschaft zu fördern, die alle Kinder berücksichtigt.
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