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Griechenland erhöht Preise für Golden Visa: Änderungen ab September 2023

Athen hat zum 1. September die Kosten für das Golden Visa-Programm für Nicht-EU-Bürger drastisch erhöht, sodass Käufer in Großstädten künftig 800.000 Euro und in anderen Regionen 400.000 Euro für eine Aufenthaltserlaubnis durch Immobilienkauf zahlen müssen, um gegen die Wohnungsnot und steigenden Immobilienpreise vorzugehen.

Griechenland verändert den Kurs für ausländische Investoren, die durch den Kauf von Immobilien eine Aufenthaltserlaubnis erhalten wollen. Ab dem 1. September 2023 müssen Käufer aus Nicht-EU-Staaten in großen Städten wie Athen und Thessaloniki sowie auf den größeren Inseln einen Preis von 800.000 Euro zahlen, was eine drastische Erhöhung im Vergleich zu den vorherigen 250.000 Euro darstellt. In weniger begehrten Regionen des Landes bleibt der Preis zwar unter Kontrolle, steigt jedoch auf 400.000 Euro.

Die sogenannte Golden Visa ermöglicht es Investoren, sich frei innerhalb der EU zu bewegen. Zumeist kommen die Käufer aus Ländern wie China und der Türkei, und seit dem Beginn des Konflikts im Gazastreifen ist auch ein Anstieg von Anfragen aus Israel zu verzeichnen. Die Aufenthaltserlaubnis gilt für die nächsten fünf Jahre und erstreckt sich auch auf die unmittelbaren Familienangehörigen des Käufers. Sollte die Immobilie über die fünf Jahre hinaus im Besitz bleiben, wird das Visum um weitere fünf Jahre verlängert.

Maßnahme zur Bekämpfung der Wohnungsnot

Um der Wohnungsnot entgegenzuwirken, sollen die neuen Regeln auch verhindern, dass die erworbenen Immobilien als Ferienwohnungen über Plattformen wie Airbnb vermietet werden. Laut dem Finanzministerium ist dies Teil eines Plans der Regierung, die steigenden Immobilienpreise und Mieten in den Städten zu regulieren sowie Staatskassen zu füllen. Der vermehrte Kauf ausländischer Investoren hat in den letzten Jahren zu einer spürbaren Verteuerung von Immobilien geführt, was die lokale Bevölkerung vor immense Herausforderungen stellt.

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Makler in Griechenland berichteten, dass der Zustrom ausländischer Käufe die Immobilienpreise in städtischen Ballungsräumen und beliebten Urlaubsregionen in die Höhe getrieben hat. Für viele Einheimische sind die hohen Preise schlichtweg unerschwinglich geworden, was zu einer angespannten Wohnsituation führt. Die Regierung sieht in dieser Anpassung eine Möglichkeit, um einerseits die große Nachfrage zu steuern und andererseits den Druck auf den Markt zu reduzieren.

Erhalt von denkmalgeschützten Häusern

Es gibt jedoch weiterhin eine günstigere Option für Käufer, die 250.000 Euro in den Erwerb denkmalgeschützter Immobilien investieren wollen, sofern diese in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften restauriert werden. Diese Regelung bietet eine interessante Möglichkeit, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und gleichzeitig ausreichend Anreize für Anleger zu schaffen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete Griechenland insgesamt 8.516 Anträge auf Immobilieneinkäufe, wovon 1.802 tatsächlich realisiert wurden. Dies belegen Berichte des griechischen Rundfunks, der sich auf offizielle Statistiken stützt. In großen Städten, insbesondere Athen, zeigen Investoren sogar Interesse daran, ganze Hochhäuser zu erwerben. Von Januar bis September 2023 wurde geschätzt, dass durch die Vergabe von Golden Visa rund 2,5 Milliarden Euro in die griechische Wirtschaft geflossen sind. Eine immense Summe, die zur Stabilität des Marktes beitragen könnte, dennoch bleibt das Eingangsproblem der Wohnraumknappheit in den urbanen Zentren nicht zu ignorieren.

– NAG

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