Bei den Olympischen Spielen in Paris zeigen sich erneut die Herausforderungen, mit denen deutsche Fünfkämpferinnen konfrontiert sind. Die Enttäuschungen rund um die Reit-Disziplin haben die Hoffnungen auf bessere Ergebnisse stark beeinträchtigt und wecken Erinnerungen an die Vorkommnisse von Tokio, die nicht vergessen sind.
Erinnerungen an Tokio: Ein Muster wird deutlich
Bereits 2021 erlebte die deutsche Mannschaft einen erheblichen Rückschlag, als Annika Zillekens‘ Pferd im entscheidenden Moment verweigerte und dies weltweit für Empörung sorgte. Die lebhaften Bilder von Zillekens, die verzweifelt mit der Gerte versuchte, ihr Pferd zu motivieren, bleiben vielen im Gedächtnis. Diese erneut unverhoffte und unglückliche Wendung für die Athletinnen in Paris zeigt, dass das Problem der Pferdeakzeptanz im modernen Fünfkampf persistiert.
Sturz und seine Folgen: Langrehr’s Unglück
Ein noch gravierenderer Vorfall ereignete sich für Teamkollegin Rebecca Langrehr, die beim Abreiten vor ihrem Wettkampf stürzte. Glücklicherweise blieb sie von schweren Verletzungen verschont, jedoch führte der Sturz dazu, dass sie vom Reit-Wettbewerb ausgeschlossen wurde. Der Versuch, den Ausschluss durch einen Protest gegen die Entscheidung der Jury anzufechten, wurde abgelehnt. Dies bedeutet, dass Langrehr, die im Anschluss am Fechten teilnahm, durch die fehlenden Punkte im Reiten nahezu keine Chance mehr hat, sich für das Finale zu qualifizieren.
Auswirkungen auf den modernen Fünfkampf
Die aktuellen Ereignisse werfen einen Schatten auf die deutsche Fünfkampfmannschaft und verdeutlichen ein umfassenderes Problem innerhalb dieser Disziplin. Das Reiten, als essenzieller Bestandteil des Fünfkampfes, erfordert nicht nur Geschicklichkeit und Erfahrung seitens der Athletinnen, sondern auch eine harmonische Beziehung zu den Pferden. Wenn diese Dynamik gestört ist, wie es in beiden Fällen geschehen ist, können sich schwerwiegende Konsequenzen für den gesamten Wettkampf ergeben.
Die Notwendigkeit eines Umdenkens
Die Situation soll nicht nur die individuellen Athletinnen in den Mittelpunkt rücken, sondern erfordert auch ein generelles Umdenken in der Vorbereitung und im Training für die nächsten großen Wettbewerbe. Die Deutsche Presse-Agentur interviewte Sportdirektorin Susanne Wiedemann, die über die Notwendigkeit sprach, die Trainingsmethoden und die Auswahl der Pferde zu überdenken, um die Chance auf sportlichen Erfolg zu erhöhen.
Der Druck auf die Athletinnen wird durch die Erlebnisse von Paris und Tokio nicht geringer. Doch aus diesen Rückschlägen ergibt sich möglicherweise eine Chance für die Zukunft, ihre Herangehensweise an den Pferdesport zu revolutionieren und sich stärker auf die psychologischen Aspekte dieser anspruchsvollen Disziplin zu konzentrieren.
– NAG