In der Stadt Wildeshausen wird die politische Situation immer kritischer diskutiert. Die Mittelstandsvereinigung (MIT) hat erneut auf Missstände und fehlende Fortschritte in der Stadtverwaltung hingewiesen. Bei der letzten Jahreshauptversammlung, die in der Scheune des Hotels Gut Altona stattfand, äußerte der Vorsitzende Ingo Hermes deutliche Bedenken hinsichtlich des aktuellen politischen Geschehens. Die Versammlung wurde geprägt von einem starken Appell an die Verantwortlichen, die Richtung der Stadtentwicklung dringend zu überdenken.
Hermes ließ keinen Zweifel daran, dass er an der Handlungsfähigkeit der Stadtführung zweifelt. „Ich glaube nicht, dass sich dringend nötige Veränderungen in der Stadt mit den aktuell handelnden Personen in der Verwaltung und Politik durchsetzen lassen“, erklärte er. Er sprach sich für eine stärkere Präsenz und Führung der Christlich Demokratischen Union (CDU) aus und forderte eine klare Ausrichtung der politischen Agenda in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Ein Punkt, der Hermes besonders wichtig ist, ist die auch politische Integration der CDW-Fraktion in die CDU bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2026.
Fehlende Fortschritte bei Wohnbauprojekten
Die Kritik an der aktuellen politischen Lage umfasst nicht nur die allgemeine Führung, sondern auch spezifische Entscheidungen, die die Wohnraumentwicklung betreffen. Hermes zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Rates, eine Wohnbau-Entwicklung auf dem Gelände der Diakonie Himmelsthür abzulehnen. „Es ist unsinnig, die Chance auf hochwertigen Wohnraum zu vergeben. Die dort wohnenden Menschen könnten nicht nur Kaufkraft in die Stadt bringen, sondern auch die Möglichkeit schaffen, dass Senioren in barrierefreie Wohnungen ziehen und so Platz für junge Familien schaffen“, erläuterte er.
Zusätzlich wurde der langsame Umsetzungsprozess von politischen Beschlüssen angesprochen. Hermes kritisierte, dass Entscheidungen oft zu lange verzögert werden, was letztlich negative Auswirkungen auf die Stadtentwicklung hat. „Beschlüsse werden durch Inaktivität verlangsamt und manchmal ganz politisch zurückgestellt. Man hört zudem nicht auf die oft sehr teuren Gutachter“, so seine Worte. Benutzerfreundliche Bürokratie und schnelle Entscheidungsfindung sind für die MIT essentielle Punkte, die Teil der Lösung für die angespannte Situation sein könnten.
Besonders merkte Hermes an, dass es wichtig sei, dass sich Unternehmer wieder aktiv in die lokale Politik einbringen und in der CDU engagieren. Der Wunsch nach einem Bürgermeister, der über die nötigen Führungsqualitäten verfügt und nicht dem Druck bestimmter Parteien nachgibt, die ein Wachstum Wildeshauses bremsen, ist deutlich. „Wir brauchen einen Bürgermeister, der vorangeht und den Mut hat, Veränderungen anzustoßen“, forderte Hermes. Auch wenn Bürgermeister Jens Kuraschinski nicht anwesend war und stattdessen seinen Baudezernenten Manfred Meyer geschickt hatte, hofft die MIT auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne eines besseren Wildeshauses.
Bis sich die politische Landschaft in Wildeshausen nachhaltig verändert, scheint es für die Anwohner und Beteiligten jedoch ein weiter Weg zu sein. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob es tatsächlich zu einer Verbesserung in der Stadtführung kommt und die notwendigen Schritte zur Entwicklung der Stadt eingeleitet werden.
– NAG