Oldenburg

Sichere Schulwege in Hude: Kidical Mass für mehr Verkehrswachsamkeit

Schüler in Hude demonstrieren am 22. September mit einer Fahrraddemo gegen Elterntaxis, um für eine sichere und selbstständige Schulweggestaltung und somit für die Verkehrssicherheit von Kindern zu appellieren.

In der beschaulichen Gemeinde Hude steht die Schulwegsicherheit erneut im Fokus, und das nicht ohne Grund. Thomas Wachtmeister, kommissarischer Schulleiter der Peter-Ustinov-Schule, betont die Dringlichkeit des Themas: „Unsere größte Verantwortung ist, dass unsere Kinder sicher zur Schule kommen.“ Die Sorgen um den Schulweg sind nicht neu, doch sie gewinnen immer mehr an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die sogenannten Elterntaxis, die sich als echtes Streitthema herauskristallisiert haben. Am Sonntag, dem 22. September, wird die Kreisinitiative Rad (KIR) mit der dritten Kidical Mass zu einer friedlichen Fahrraddemo aufrufen, um das Bewusstsein für die Verkehrssicherheit zu schärfen.

Das zentrale Ziel der Kampagne ist es, Kindern die Möglichkeit zu bieten, selbstständig und sicher zur Schule zu gelangen. Elterntaxis stehen dabei stark in der Kritik. Diese Praxis führt oft zu erhöhter Verkehrsbelastung vor den Bildungseinrichtungen, was potenziell gefährliche Situationen für die Schüler mit sich bringt. Marlies Pape, Schirmherrin der Kidical Mass und seit Jahrzehnten aktiv im Bereich Schulwegsicherheit, schildert, wie wichtig es ist, auch die Eltern in die Verantwortung zu ziehen. „Trauen wir den Kindern Verantwortung zu“, sagt sie. Neben der Initiative der Eltern bleibt die Gemeinde gefordert, ein verbessertes Verkehrskonzept zu entwickeln, um die Sicherheit an Schulen und Kitas zu gewährleisten.

Die Route der Demonstration

Die Kidical Mass wird um 15 Uhr auf dem Schützenplatz in Hude starten. Von dort aus führt die Fahrraddemo über wichtige Verkehrsachsen wie die Glatzer Straße und die Jägerstraße bis hin zum Kulturhof. Dieser Abschlussort ist nicht nur ein Ziel, sondern auch ein gemütlicher Treffpunkt, wo die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen können. Klaus Kähler von der KIR, der die Veranstaltung zusammen mit Dieter Holsten organisiert, hofft auf rege Teilnahme von Kindern, Jugendlichen und Familien, um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu verleihen.

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Das Problem der Elterntaxis

Das Problem der Elterntaxis ist nicht auf Hude beschränkt, vielmehr ist es ein deutschlandweites Phänomen, das die Sicherheit der Schüler gefährdet. Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, erhöhen sich nicht nur die Fahrzeugzahlen, sondern auch das Risiko von Unfällen. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Eltern und Lehrer besorgt sind und nach Lösungen suchen. Dazu zählt beispielsweise, dass Eltern ihren Kindern die Schulwege zeigen und sie über Gefahrenstellen aufklären. „Die Verkehrserziehung an den Schulen wird sehr ernst genommen“, versichert Wachtmeister und unterstreicht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung.

Meene Wilts, die Schulleiterin der Grundschule Jägerstraße, berichtet von konkreten Verbesserungen, die bereits durch kleine Maßnahmen erzielt werden konnten. Beispielsweise wurden Mülltonnen an den Schulen so umgestellt, dass sie den Schulweg nicht mehr blockieren. Solche einfachen Anpassungen, wie das Abstellen der Mülltonnen an einem anderen Ort, können dazu beitragen, die Sicherheit der Kinder auf ihren täglichen Wegen zu erhöhen.

Die Kidical Mass ist Teil einer breiteren Initiative, die darauf abzielt, die Schulwegsicherheit über verschiedene Aktionen zu verbessern. Im Herbst sind bundesweit Aktionswochen unter dem Motto „Straßen sind für alle da!“ geplant, in denen mehr als 700 Organisationen und Initiativen zusammenarbeiten, um auf die Notwendigkeit sicherer Schulwege aufmerksam zu machen. Dabei sind auch Workshops mit Elternvertretern, Lehrern und der Polizei vorgesehen. Aktionen wie das Aufstellen bunter Räder sollen sichtbar auf die Thematik hinweisen und eine Diskussion anstoßen.

In Hude wird deutlich, dass Schulwegsicherheit kein einmaliges Thema ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der gemeinschaftliches Handeln erfordert. Es ist wichtig, die bestehenden Bedenken ernst zu nehmen und nach effektiven Lösungen zu suchen. In diesem Sinne bewirkt jede noch so kleine Veränderung viel und trägt zu einem sichereren Umfeld für die Kinder bei, die täglich auf ihre Schulwege angewiesen sind.

– NAG

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