Das Klinikum Oldenburg steht erneut vor finanziellen Herausforderungen: Nach fünf Jahren in Folge mit Defiziten meldete die städtische Einrichtung für das vergangene Jahr ein Minus von acht Millionen Euro. Dies wurde von Vorstandsvorsitzendem Rainer Schoppik erklärt, der auf die anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie verwies, die die Planung und Patientenzahlen stark beeinträchtigt haben. Trotz vergangener Bemühungen um eine schwarze Null im operativen Bereich beeinflussten hohe Abschreibungen aus Neubauprojekten das Gesamtergebnis negativ. Erst 2019 war das Klinikum auf den Weg der Besserung, wurde jedoch durch die pandemischen Wellen wieder zurückgeworfen, wie Schoppik im Gespräch mit dem Weser-Kurier ausführte.
Politische Debatte um Finanzhilfe
Die Situation hat auch politische Dimensionen: In einer jüngsten Sitzung des Oldenburger Finanzausschusses wurde die Genehmigung einer weiteren Finanzspritze von neun Millionen Euro für das Klinikum abgelehnt. Die CDU, vertreten durch Fraktionschef Christoph Baak, forderte stattdessen Maßnahmen zur Restrukturierung und Konsolidierung und wies auf die Dringlichkeit dieser Maßnahmen für das kommende Jahr hin, wie die NWZ berichten. Die Stadt hat in den letzten Jahren insgesamt 51 Millionen Euro in Form von Krediten bereitgestellt, wobei ein Teil in Eigenkapital umgewandelt wurde. Dieser Kreditrahmen sei jedoch weitgehend ausgeschöpft, was die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Jürgen Krogmann unter Druck setzt, angesichts der laufenden finanziellen Belastungen Lösungen zu finden.
Für das Jahr 2022 hat die Stadt eine zusätzliche Kapitalerhöhung von 15 Millionen Euro eingeplant, gefolgt von weiteren Investitionen in 2023, um die Liquidität des Klinikums zu sichern. Auch wenn die politischen Akteure sich einig sind, dass eine dauerhafte Lösung erforderlich ist, bleibt unklar, wie das Klinikum seine wirtschaftliche Lage stabilisieren kann, ohne von immer neuen finanziellen Hilfen abhängig zu sein. Diese Herausforderungen stehen im Kontext von geplanten Neubauten, die trotz der angespannten finanziellen Situation weiter vorangetrieben werden sollen, darunter ein neues Perinatalzentrum und ein Herz- und Notfallzentrum, die bis 2026 fertiggestellt werden sollen, ebenfalls laut den Berichten von NWZ und Weser-Kurier.
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