Die Verkehrsbedingungen in Zwischenbrücken, einem Stadtteil von Wildeshausen, haben sich trotz wiederholter Bemühungen der Radfahrer nicht verbessert. Diese Problematik wird seit Jahren von der Wildeshauser Initiative für Radverkehr (WIR) thematisiert, die auf die gefährliche und chaotische Situation für Radler hinweist. Der Geschäftsführer Frank Poppe betont immer wieder die Notwendigkeit von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, um die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten.
Das Eiscafé an der Westerstraße dient als regelmäßiger Treffpunkt für die Mitglieder der WIR, die sich über die unhaltbaren Zustände austauschen und neue Ideen entwickeln. „Hier passieren täglich Beinahe-Unfälle“, so Poppe. Trotz der Warnschilder, die das Überholen von Fahrrädern verbieten, halten sich nicht alle Autofahrer an diese Regelung. Der Druck auf den Radverkehr sei enorm, besonders wenn Pkw mit der erlaubten Geschwindigkeit von 30 km/h überholen wollen.
Geplante Aktionen zur Sensibilisierung
Um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen, organisiert die WIR am Freitag, den 1. November, eine „Critical Mass“-Tour. Diese Art von Fahrraddemonstration zielt darauf ab, den öffentlichen Raum zu besetzen und somit die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen auf die Missstände zu lenken. Die Teilnehmer sind aufgefordert, sich zu verkleiden und ihre Fahrräder zu dekorieren, um mit einem humorvollen Ansatz auf die ernsthafte Problematik der Verkehrssituation hinzuweisen.
Die Initiative beabsichtigt, durch diesen kreativen Protest nicht nur auf das Thema Radverkehr aufmerksam zu machen, sondern auch die Diskussion über die Notwendigkeit von Veränderungen im Verkehrsmanagement zu fördern. Die Erwartung besteht, dass eine sichtbare Präsentation der Radfahrer die Notwendigkeit eines Umdenkens bei den Entscheidungsträgern verdeutlicht.
Herausforderungen bei der Verkehrssicherheit
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Geschwindigkeitsbeschränkung, die die WIR gerne von den derzeitigen 30 km/h auf 20 km/h reduzieren möchte. Diese Forderung wurde bereits von der Stadtverwaltung wohlwollend betrachtet, jedoch stellte die Polizei fest, dass eine solche Reduzierung nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist, wie etwa einer hohen Unfallrate. Und hier hapert es, denn die Polizei sieht diese Notwendigkeit am Standort nicht gegeben.
Frank Poppe ist frustriert über die offizielle Rückmeldung. „Wir sehen die Gefahren täglich und wissen, dass unzählige Beinahe-Unfälle nicht statistisch erfasst werden,“ erklärt er. Außerdem müsse die Einbahnstraßenregelung zwischen den Brücken umgesetzt werden, um eine sichere Verkehrsführung für Radfahrer zu garantieren. Zu den Ideen, die bereits vor Jahren diskutiert wurden, gehört auch die bauliche Trennung von Rad- und Fußwegen von den Fahrbahnen.
Die Initiative setzt sich unermüdlich für eine Verbesserung der Umstände ein, auch wenn Fortschritte langsam sichtbar werden. Der Austausch im Eiscafé bleibt ein wichtiger Bestandteil ihres Engagements, um mögliche Lösungen zu entwickeln und um die Stimme der Radfahrer weiterhin zu stärken. Über die Aktionen und die laufenden Bemühungen kann man mehr erfahren in einem Artikel von NWZonline.