Am letzten Freitag feierten elf junge Menschen gemeinsam mit ihren Familien und den dualen Ausbildungspartnern in Oldenburg in Holstein einen bedeutenden Meilenstein in ihrer beruflichen Laufbahn. Der Anlass war eine kleine Feierstunde, die von der Maler- und Lackierer-Innung Holstein Nord organisiert wurde. Diese Innung umfasst aktuell über 50 Mitgliedsbetriebe und bot den frisch ausgebildeten Fachkräften einen festlichen Rahmen, um ihre Ausbildungszeugnisse und Gesellenbriefe entgegenzunehmen. Die Veranstaltung fand im Restaurant und Café „Zweizack“ auf dem Gelände des Oldenburger Wallmuseums statt und bot den Gästen neben Kaffee und Kuchen auch eine Auswahl an Getränken.
Obermeister Hauke Scheef eröffnete die Feier mit einer herzlichen Begrüßung der Anwesenden und sprach seinen besonderen Dank an Arne Hansen, den stellvertretenden Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ostholstein / Plön, aus. Hansen und sein Team hatten sich um die technische Organisation der Veranstaltung gekümmert. In seiner Festrede betonte Scheef das Durchhaltevermögen der jungen Fachkräfte, die in den vergangenen drei Jahren ihr Handwerk erlernt hatten. Er hob hervor, dass handwerkliches Können, Kreativität und Neugierde gerade in einer Zeit, in der immer mehr Kurzarbeitszeiten gezählt werden, wesentliche Faktoren für den beruflichen und privaten Erfolg sind. Hierbei betonte er auch die Bedeutung einer guten Work-Life-Balance.
Die Rolle der Technologie im Handwerk
Das Gefühl von Zufriedenheit und Erfolg im Beruf steht laut Scheef im direkten Zusammenhang mit der sichtbaren Arbeit. Er erklärte, dass die Absolventen am Ende eines Arbeitstags direkt erkennen können, was sie in dieser Zeit geleistet haben. Scheef machte ebenfalls auf die wachsende Rolle der künstlichen Intelligenz in der Branche aufmerksam. So erwähnt er verschiedene Technologien, wie beispielsweise Schleif- und Spritzroboter, die bereits jetzt in der Bearbeitung von Böden und Wänden eingesetzt werden.
Blickt man in die Zukunft, so sind laut Scheef viele spannende Entwicklungen denkbar. Dazu gehört die Möglichkeit, dass Dienstfahrzeuge autonom zu den Baustellen fahren oder dass die Einsatzplanung der Fachkräfte durch künstliche Intelligenz optimiert wird. Scheef sieht dafür jedoch auch einen politischen Handlungsbedarf, da die Umsetzung solcher Technologien Unterstützung aus der Politik erfordere. Ein wichtiges Anliegen des Obermeisters ist die Verstärkung der Stimmen von Handwerkern in politischen Gremien, um den Stellenwert des Handwerks in der Gesellschaft zu erhöhen.
Ein weiterer zentraler Punkt, den Scheef hervorhob, sind die Herausforderungen und Chancen im Bereich Migration und Integration. Aktuell sind die Suche und Ansprache von Fachkräften nicht mehr nur auf den deutschen Markt beschränkt, was die Notwendigkeit unterstreicht, auch international nach Talenten zu suchen. Die frisch ausgebildeten Gesellen haben nun zahlreiche Wege offen. Ob es der Einstieg in einen Fachbetrieb ist, die Meisterschule, die Technikerschule oder die Möglichkeit, in Verkauf und Fachberatung sowie in der Farbentwicklung oder an Berufsschulen tätig zu werden – die berufliche Zukunft steht ihnen offen.
– NAG