In der Lambertikirche in Oldenburg verschmelzen Chor und Tanz zu einem beeindruckenden Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Der Landesjugendchor Sachsen unter der Leitung von Ron-Dirk Entleutner sorgte am vergangenen Wochenende für ein unvergessliches Konzert, bei dem die Melodien Johann Sebastian Bachs mit künstlerischen Bewegungen harmonisch vereint wurden. Unterstützt von einem einfühlsamen Instrumentalensemble, welches aus Mitgliedern sächsischer Jugendorchester und Musikschulen besteht, erweckte der Chor die Motetten Bachs zum Leben.
Die Darbietung war nicht nur musikalisch hochkarätig, sondern auch visuell beeindruckend. Die Regisseurin Irina Pauls schuf mit ihrer Choreografie einen Raum, in dem die Musik und der Tanz in einem respektvollen Dialog miteinander standen. Die emotionalen Strukturen und den filigranen Ausdruck Bachs in Bewegung zu übertragen, war das Ziel, das anschaulich erreicht wurde. Besonders die Motette „Jesu, meine Freude“ (BWV 227) bot eine bewegende Interpretation, die durch die präzise Aussprache und den ausgezeichneten Chorklang besticht.
Künstlerische Verbindung von Musik und Tanz
Der Landesjugendchor Sachsen glänzte durch sein homogenes Klangbild und die dynamischen Möglichkeiten, die der Dirigent gekonnt zur Geltung brachte. Die klare Kommunikation unter den Chormitgliedern und die fein abgestimmte klangliche Umsetzung trugen zur stilvollen Interpretation der Motette bei. Die musikalische Vielfalt, unterstützt durch Generalpausen und berührende Soloeinlagen, ließ die Zuhörer in die Welt der Bach’schen Musik eintauchen.
Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva und Marlen Schumann, die beiden Tänzer des Abends, bereicherten das Konzert mit ihren Bühnenkünsten. Zunächst schienen die Bewegungen der Tänzer etwas unkonventionell, da das Publikum oft an das puristische Hören von Chormusik gewöhnt ist. Doch bald harmonierten Tanz und Gesang zu einer neuen, überhöhten Dimension, die das Erlebnis intensivierte.
Begeistertes Publikum und starker Applaus
Die Verbindung aus den künstlerischen Darbietungen belohnte das Publikum mit anhaltendem Applaus. Nach der Aufführung der Anfangsmotette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (BWV 225) bedankten sich die Zuhörer für die mitreißenden Klänge und den beeindruckenden Tanz. Die Verschmelzung dieser beiden Kunstformen stellte sich als äußerst bereichernd heraus und setzte einen neuen Standard für kulturelle Events in der Lambertikirche.
Die Darbietung hat endgültig gezeigt, wie tiefgründig Bach’s Musik interpretierbar ist und dass sie durch Tanz eine zusätzliche emotionale Dimension erhält. Die fantastischen Leistungen des Chores, der Instrumentalisten und der Tänzer machen klar, dass solche interdisziplinären Projekte auf jeden Fall weitergeführt werden sollten, um die kulturelle Landschaft nicht nur in Oldenburg, sondern auch darüber hinaus zu bereichern. Weitere Details zu dieser bemerkenswerten Veranstaltung finden sich auf www.nwzonline.de.