Wohin geht das politische Interesse der Jugend?
Das vierte Zetel, das am Freitag in der „Alten Feuerwehr“ in Zetel stattfand, war von ernüchternder Resonanz geprägt. Trotz einer sorgfältigen Organisation und vielfältiger Themen blieben die Teilnehmer aus, was die Frage aufwirft, warum das politische Engagement junger Menschen so stark abnimmt. Anwesende Politiker, wie die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller und Landrat Sven Ambrosy, konnten nur wenige Jugendliche für die Diskussionen gewinnen.
des JugendparlamentsWichtige Themen unter dem Motto „Demokratie sollte selbstverständlich sein“
Das Barcamp bot Raum für Diskussionen über bedeutende gesellschaftliche Themen wie Medienkompetenz, den Anstieg extremistischer Gruppen und die Teillegalisierung von Cannabis. Jene, die anwesend waren, engagierten sich aktiv in den Gesprächen. Doch die niedrige Teilnehmerzahl zeigt deutlich, dass es nicht ausreicht, interessante Themen anzubieten, um die Jugend zu motivieren.
Ein Standortwechsel als möglicher Grund für die geringe Teilnahme
Ein Aspekt, der zur geringen Beteiligung beigetragen haben könnte, ist der Umzug der Veranstaltung vom Strand in Dangast nach Zetel. In einer lockeren, maritimen Atmosphäre war die Teilnahme möglicherweise attraktiver. Die Organisatoren des Jugendparlaments haben sich daraufhin gefragt, ob dieser Veränderung der Veranstaltungsorte eine Rolle bei der niedrigen Besucherzahl gespielt hat.
Politisches Engagement unter Jugendlichen im Rückgang
Die anhaltende Skepsis gegenüber der Politik, die bei vielen Jugendlichen herrscht, ist ein weiteres Problem. Viele junge Menschen glauben, dass ihre Stimmen in Entscheidungsprozessen wenig beachtet werden. Diese Haltung könnte durch eine allgemeine Abnahme des politischen Interesses und des Engagements bedingt sein. Sham Alsaho, die Vorsitzende des Jugendparlaments, äußerte sich enttäuscht, jedoch auch entschlossen, die Anliegen der Jugendlichen weiterhin in den Vordergrund zu stellen.
Die Bedeutung zukünftiger Veranstaltungen betonen
Die Organisatoren sind sich einig: Die Themen, die auf dem Barcamp behandelt wurden, sind aktuell und dringend erforderlich, insbesondere im Hinblick auf bevorstehende Wahlen und den Aufstieg rechtsextremer Strömungen. Die Veranstalter bekunden ihr Engagement, die Jugendlichen stärker zu motivieren und ihnen klarzumachen, dass ihr politisches Engagement entscheidend sein kann. „Wir machen weiter und bleiben motiviert“, bestätigt Alsaho.
Fazit: Ein Weckruf für mehr Beteiligung
Das Barcamp in Zetel ist ein kritischer Moment, der nicht nur die Herausforderungen des Engagements junger Menschen verdeutlicht, sondern auch als Anstoß dienen sollte, in Zukunft verstärkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Jugend einzugehen. Um Demokratie zu fördern und zu erhalten, ist es unerlässlich, dass junge Menschen ihre Stimme erheben und aktiv an politischen Prozessen teilnehmen.
– NAG