In der Klosterkirche Fredelsloh wird derzeit eine beeindruckende Ausstellung unter dem Titel „Textil.Kunst“ präsentiert. Diese Schau vereint die Werke der beiden Künstlerinnen Barbara Brockhausen und Renate Tillack. Unter der Leitung von Peter Büttner versammelten sich etwa 50 Gäste zur Eröffnung, wo die Künstlerinnen die Möglichkeit hatten, ihre einzigartigen Kunstwerke näher zu erläutern.
Ein markantes Werk der Ausstellung ist Brockhausens „Lebensbaum“. Dieses Bild sticht durch seine blattartigen Traumfänger hervor, die einen starken Baumstamm umgeben, umwunden von einer Wurzel. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich Tillacks Darstellung der „Königin der Nacht“, die mit ihrer strahlend weißen Blüte und leuchtenden gelb-grünfarbenen Strahlen anzieht.
Kunstform: Malen mit Nadel und Faden
Barbara Brockhausen beschreibt ihre eigene Technik als „Malen mit Nadel und Faden“. Diese Methode stammt aus ihrer Kindheit, in der sie das Sticken eher erlernte als das Lesen oder Schreiben. Beide Künstlerinnen haben sich beim Arbeiten in einem Mixed-Media-Kurs kennengelernt und sich seither befreundet. Ihre ständige Experimentierfreude hat ihnen ein unverwechselbares visuelles Vokabular verliehen, das in den Details ihrer Werke erkennbar ist.
Ein Besucher zeigte sich begeistert von einem Stamm, den Tillack in einem ihrer Bilder gestaltet hat. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Darstellung eines Tautropfens, der bei unterschiedlichem Licht funkelt und glitzert. Solche subtilen Details laden die Betrachter ein, sich intensiv mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen, was auch von Büttner angemerkt wurde.
Die Ausstellung verdeutlicht die lange Tradition der Textilkunst, die in verschiedenen Kulturen eine bedeutende Rolle spielt. Historisch gesehen verdeutlichten Menschen durch Kleidung und Kopfbedeckungen ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen. Wandteppiche wurden oft dazu verwendet, Geschichten zu erzählen, insbesondere für die vielen, die nicht lesen konnten.
Bei der Eröffnung sorgten musikalische Einlagen von Klaus Hoheisel auf der Kistentrommel und Heiko Brockhausen auf dem Dudelsack für eine angenehme Atmosphäre. Barbara Brockhausen stieg ebenfalls mit ihrem Dudelsack in die Darbietungen ein und schuf so einen harmonischen Rahmen für die künstlerischen Präsentationen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 10. November täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Ein Katalog, der die Kunstwerke dokumentiert, wird voraussichtlich am 26. September erscheinen. Ein Besuch in dieser besonderen Ausstellung bietet nicht nur die Möglichkeit, faszinierende Kunst zu erleben, sondern auch die tiefe Verbindung zwischen Textilkunst und kultureller Identität zu erkennen. Mehr Informationen über die Ausstellung finden sich hier.