Im Landkreis Northeim stehen die Kirchen vor einer frostigen Herausforderung: steigende Heizkosten und ein wachsender Bedarf an seelsorgerischer Unterstützung! Während die Temperaturen sinken, müssen die Gotteshäuser kreative Lösungen finden, um sowohl warm zu bleiben als auch den seelsorgerischen Anforderungen gerecht zu werden. Superintendent Jan von Lingen berichtet, dass die Gaspreise im ersten Halbjahr 2024 um 4 Prozent gestiegen sind, und das ist nur die Spitze des Eisbergs seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs. „Wir heizen bewusst und informieren unsere Gemeindemitglieder über die Situation“, erklärt er.
Die Kirchen reagieren unterschiedlich auf die Kälte. In der Höckelheimer Kirche, die trotz ihrer 200 Sitzplätze leicht zu beheizen ist, wird eine Temperatur von 18 Grad gehalten. Pastor Dirk Grundmann betont, dass große Kirchen wie die Münsterkirche in Einbeck mit ihren 25 Millionen Litern Raumluft nicht mehr hochgeheizt werden können. „Es geht nicht nur um Heizkosten, sondern auch um die Klimakrise“, so Pastor Daniel Konnerth. Um die Kälte zu mildern, haben einige Gemeinden beheizte Sitzkissen und Decken bereitgestellt, und die Gottesdienste werden teilweise in wärmeren Gemeinderäumen abgehalten.
Seelsorge im Fokus
Doch nicht nur die Kälte macht den Kirchen zu schaffen. Der Bedarf an seelsorgerischer Arbeit ist enorm gestiegen. „Die Zahl der kirchlichen Trauerfeiern hat zugenommen, und auch die Nachfrage nach Seelsorge im Krankenhaus ist hoch“, berichtet Jan von Lingen. Jugenddiakon Jan Mönnich bestätigt, dass die Auswirkungen von Krieg und Inflation auf die jungen Menschen spürbar sind. „Angststörungen und Depressionen nehmen zu, und viele Jugendliche sind von den Sorgen der Erwachsenen betroffen“, sagt er. Die Kirchen sehen sich also nicht nur als Orte der Andacht, sondern auch als wichtige Anlaufstellen für Menschen in Krisensituationen.
Die Herausforderungen sind vielfältig, und die Kirchen im Landkreis Northeim müssen sich anpassen, um sowohl Wärme als auch seelischen Beistand zu bieten. Die Kälte des Winters trifft nicht nur die Gebäude, sondern auch die Herzen der Menschen, die Trost und Unterstützung suchen. In dieser Zeit der Unsicherheit und Angst wird die Rolle der Kirche als Ort der Zuversicht und des Zusammenhalts immer wichtiger.
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