In der IGS Lehrte, einer Schule in der Region Hannover, wurde ein innovatives Unterrichtsfach eingeführt: der FREI DAY. An diesem speziellen Freitagvormittag arbeiten die Schülerinnen und Schüler an Projekten, die sowohl ihrer Schule als auch ihrer Gemeinde zugutekommen. Anstatt lieber Mathe oder Deutsch zu lernen, heißt es jetzt: Auf in den Innenhof und die Überwucherung mit Gartenscheren beseitigen! So gestalten die Schüler ihren Pausenhof neu.
Die Achtklässler, die als erste diese neue Lernform ausprobieren, haben sich spannende Projektideen überlegt. Sie analysieren die Probleme in ihrer Schule und der Umgebung und entwickeln gleich praktische Lösungen. Man sieht beispielsweise, wie Nataly und Jonas Zopfgummis aus alten T-Shirts und Pullovern herstellen, um diese vor der Mülltonne zu retten. Ihre Lehrerin Maike Graen betont die Absicht hinter dem Projekt: „Das Ziel ist es, die Kinder für die Zukunft stark zu machen.“ Hierbei nehmen die Schüler Verantwortung in die Hand und lernen, selbstständig zu arbeiten.
Nachhaltigkeit und Verantwortung
Ein zentrales Element des FREI DAY sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Die Schüler der IGS Lehrte haben sich im Zuge ihres Projekts mit den 17 Zielen auseinandergesetzt, die eine nachhaltige Entwicklung fördern sollen. Dazu gehören wichtige Themen wie die Bekämpfung von Hunger, die Gleichberechtigung aller Geschlechter und die nachhaltige Gestaltung von Städten und Gemeinden. Durch das eigenständige Arbeiten an diesen Themen lernen die Jugendlichen nicht nur viel über die Inhalte, sondern auch, wie man Projekte plant und durchführt.
Die Erleichterung des Fachunterrichts zugunsten dieser Projektarbeit ist ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des FREI DAY. In der Woche investieren die Schüler mindestens vier Stunden in ihre Projekte, wobei verschiedene gesellschafts- und naturwissenschaftliche Fächer Unterrichtsstunden zur Verfügung stellen. Dieser pragmatische Ansatz bietet den Schülern die Möglichkeit, Fähigkeiten zu entwickeln, die oft im traditionellen Unterricht vernachlässigt werden, wie Flexibilität, Teamarbeit und Problemlösungskompetenzen. Gabriel, einer der Schüler, reflektiert über die Herausforderungen: „Wir haben gelernt durchzuhalten und nicht aufzugeben.“
In Niedersachsen sind bereits 13 Schulen in das FREI DAY-Programm integriert, das als beispielhaft für eine moderne und praxisorientierte Schulbildung gilt. Diese Form des Lernens eröffnet den Schülerinnen und Schülern nicht nur neue Perspektiven, sondern fördert auch eine praktische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die positive Resonanz auf das Projekt verdeutlicht das Potenzial, das in dieser Art von Unterricht steckt.
Das Konzept des FREI DAY zieht zunehmend Interesse auf sich und könnte in Zukunft noch an weiteren Schulen in Niedersachsen übernommen werden. Es stellt nicht nur eine kreative Lernform dar, sondern widmet sich auch den drängenden Fragen unserer Zeit. Um mehr über die Hintergründe dieses Projekts zu erfahren, kann man einen Blick auf die umfassende Berichterstattung werfen, wie sie auf www.ndr.de zu finden ist.
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