Alarmstimmung in Niedersachsen! Die gefürchtete Viruserkrankung Myxomatose breitet sich rasant unter den Feldhasen aus, und die Zahlen sind erschreckend. In einigen Revieren des Emslands sind bis zu 90 Prozent der Hasenpopulation bereits dem Virus zum Opfer gefallen. Während in anderen Regionen keine Fälle gemeldet werden, ist die Situation für die Jäger und Revierpächter ein großes Rätsel. Die Landesjägerschaft Niedersachsen arbeitet nun intensiv mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tierseuchen zusammen, um die Infektionsketten besser zu verstehen und die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Myxomatose: Ein tödlicher Feind
Myxomatose, ausgelöst durch das Myxomavirus, war bisher vor allem bei Wildkaninchen bekannt. Doch seit 2018 ist auch eine gefährliche Variante aufgetaucht, die nun die Feldhasen bedroht. Der erste Fall in Deutschland wurde im August in Nordrhein-Westfalen registriert. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Mücken, die in der warmen Jahreszeit aktiv sind. Menschen, die mit infizierten Tieren in Kontakt kommen, können zwar an schweren Bindehautentzündungen erkranken, doch für sie ist die Infektion nicht lebensgefährlich.
Die Symptome bei infizierten Feldhasen sind erschreckend: Pockige Hautstellen, verklebte Augen und ein Verlust des Fluchtreflexes führen dazu, dass die Tiere kaum noch fressen und oft qualvoll verenden. Wer einen erkrankten Hasen sieht, sollte ihn auf keinen Fall anfassen, sondern sofort den zuständigen Revierpächter informieren. Die Situation ist so ernst, dass einige Jagdgebiete die Treibjagd aussetzen, um den ohnehin geschwächten Tieren zusätzlichen Stress zu ersparen.
Ein Hoffnungsschimmer könnte eine Kältewelle sein, die die Mückenaktivität verringert und somit die Ausbreitung des Virus eindämmt. Doch die Landesjägerschaft ist skeptisch, ob sich die Bestände der Feldhasen bald erholen werden, da die Zahl der bedrohten Tiere zuletzt stark angestiegen ist. Die Lage bleibt angespannt und erfordert dringende Maßnahmen!