Lüneburg

Anwohner wehren sich gegen geheimes Betonwerk in Ochtmissen!

In Ochtmissen regt sich Widerstand gegen die umstrittenen Pläne der Firma Manzke aus Volkstorf, ein Betonwerk zwischen Autobahn und Wohngebieten zu errichten, da Anwohner um Lärm, Dreck und Verkehrschaos fürchten – und die Politik wird gefordert, die Interessen der Bürger zu wahren!

In Ochtmissen, einem kleinen Ort zwischen der Autobahn und der Hamburger Straße, regt sich Widerstand gegen die Pläne der Firma Manzke aus Volkstorf, ein Betonmischwerk zu errichten. Rund zwei Dutzend Anwohner haben sich in der Bürgerinitiative "Pro Pappenburg" zusammengeschlossen, um gegen das Projekt zu protestieren. Ihre Anliegen sind klar: Sie fürchten um ihre Lebensqualität durch erhöhten Lärm, Dreck und vor allem durch den bevorstehenden Anstieg des Verkehrs.

Die Diskussion um die Errichtung des Mischwerks hat an Fahrt aufgenommen. Geschäftsführer Felix Manzke erklärte in einer Bürgerversammlung, dass der Standort nach einiger Überlegung im Jahr 2021 erworben wurde – als Vorsichtsmaßnahme, weil ein mobiles Mischwerk im Hanseviertel bald schließen muss. Er verspricht, dass das neue Werk ein geschlossenes System sein wird, das Staubemissionen minimiert und der Betrieb möglichst umweltfreundlich gestaltet bleibt. Doch die Anwohner hören diese Worte skeptisch.

Frühere Befürchtungen und aktuelle Entwicklungen

Die Bedenken der Anwohner sind nicht unbegründet. In einer Versammlung äußerte eine Vertreterin, dass es bereits jetzt zu einem "Verkehrskollaps" komme. Besonders die an der alten B4 vorbeifahrenden 18.000 Fahrzeuge täglich ließen die Kontrolle über den Verkehr erschweren. Manzke reagierte jedoch auf die Kritik, indem er erklärte, dass lediglich 60 bis 100 Lkw-Ladungen pro Tag eingespeist werden sollten, von denen nur ein kleiner Teil Richtung Bardowickfahren würde.

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Doch die Anwohner sind nicht überzeugt. Viele von ihnen betonen deshalb, dass die Verantwortung für ihre Sicherheit in den Händen der Stadt und des Kreises liege. Vor allem der Schulweg ihrer Kinder müsste gesichert werden. Eine Frau der Bürgerinitiative berichtete, dass kürzlich über 80 Radfahrer am Montagmorgen vorbeigekommen seien, und wies darauf hin, dass die Lkw eine ernsthafte Gefahr darstellen.

Ein weiterer Aspekt, den die Bürgerinitiative anspricht, ist die physische Barriere, die das Gewerbegebiet zwischen dem Dorf und dem Landwehrweg bilden würde. Aktuell sind diese beiden Bereiche bereits durch die Autobahn und eine Bahnlinie mit Lärmschutzwällen voneinander getrennt, was die Integration des neuen Gewerbegebiets noch komplizierter macht. Sie schlagen daher vor, dass Wohnbauprojekte in der Nähe besser in das Gewerbegebiet integriert werden sollten, um die beiden Ortsteile besser miteinander zu verbinden.

Im Rahmen der Proteste hat die Stadt nun auf die Beschwerden reagiert und ein Bebauungsplanverfahren initiiert, das erst durch das Einverständnis des Rates endgültig beschlossen werden muss. Die Bürgerinitiative hofft, dass sie in der Lage ist, die Politik zu überzeugen und Anpassungen an den Plänen durchzusetzen.

Trotz dieser Spannungen hält die Firma Manzke an ihren Vorhaben fest. Bei den bereits durchgeführten Präsentationen in der Lüneburger Verwaltung sowie in Bardowick wurde deutlich, dass sie die politischen Bedenken als nicht infrage stellend ansehen. Geschäftsführer Manzke kritisierte, dass das Rathaus von einem Baustopp gesprochen habe; für ihn handele es sich lediglich um eine vorübergehende Unterbrechung.

Das Unternehmen befindet sich in der Bauwirtschaft, die gegenwärtig mit massiven Rückgängen konfrontiert ist. Manzke selbst betreibt 40 Betonwerke in der Region, die in einem Abstand von etwa 30 Kilometern zueinander liegen, um den logistischen Aufwand zu minimieren. Die Nähe zur Autobahn sei entscheidend, um die Lkw effizient nutzen zu können und den Schadstoffausstoß zu vermindern. Technischer Leiter Hendrik Hilmer stellt zudem in Aussicht, dass moderne Techniken den Wasserverbrauch der Prozesse halbieren könnten.

Während Manzke die wirtschaftlichen Rätsel der Bauindustrie thematisiert, bei denen Handwerksbetriebe mit Auftragsrückgängen kämpfen, bleibt der Widerstand in Ochtmissen bestehen. Die Anwohner setzen sich weiterhin dafür ein, dass die Stadt eine wohl durchdachte Lösung findet, die sowohl dem wirtschaftlichen Bedarf als auch den Sorgen der Bürger gerecht wird. Der Verlauf des Verfahrens wird entscheidend für die Zukunft des geplanten Betonwerks sein, und die Anwohner verhalten sich ununterbrochen wachsam.von Carlo Eggeling


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