Im Herzen Hamburgs hat der Kabarettist Emmanuel Peterfalvi, bekannt als „Alfons“, ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Stärkung der Demokratie beschäftigt. Mit seinem Programm „Jetzt noch deutscherer“ zielt er besonders auf Schüler ab, um sie zum Dialog über Demokratie zu inspirieren und gängige Vorurteile zu hinterfragen. Alfons, der selbst französische Wurzeln hat und seit Jahren in Deutschland lebt, bringt seine persönliche Geschichte auf die Bühne und versucht, das Bewusstsein für demokratische Werte unter den Jugendlichen zu fördern.
Der jüngste Auftritt fand im Theater „Empore“ in Buchholz vor einer Veranstaltung statt, die nicht nur Schülern, sondern auch der Polizei eine Plattform für den Austausch bietet. Er erklärte, dass seit mehr als fünf Jahren mit diesem Programm auf verschiedenen Bühnen Deutschlands aufgetreten wird. „Diese Geschichte ist nicht nur meine, sie ist auch die vieler junger Menschen, die sich oft nicht gehört fühlen“, erläuterte Alfons in einem Interview vor seiner Performance.
Das Besondere am Programm
Alfons’ Ansatz beinhaltet eine Vorbereitung der Schüler auf die Vorstellung, bei der sie mit Vorurteilen konfrontiert werden und Strategien entwickeln, um gegen Ungerechtigkeiten anzukämpfen. Nach der Show haben die Schüler die Möglichkeit, direkt mit Alfons über ihre Eindrücke von Europa und Demokratie zu sprechen. Diese Interaktion soll nicht nur ein besseres Verständnis der Thematik fördern, sondern auch Raum für eine ernsthafte Diskussion über gesellschaftliche Themen bieten.
An den Austausch zwischen Alfons und den Teilnehmern nahm auch eine Gruppe von etwa 30 Polizisten teil. Polizeipräsident Thomas Ring von der Polizeidirektion Lüneburg betonte die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit, nicht nur in Schulen, sondern auch in der Polizeiarbeit. „Wir müssen uns gegen Populismus und Extremismus aussprechen und klare Kante zeigen“, so Ring. Diese übergreifende Initiative verfolgt das Ziel, das Vertrauen in die Polizei zu stärken und den Dialog zwischen Jugendlichen und Polizeibeamten zu fördern.
Alfons bemerkte, dass viele Jugendliche den Eindruck haben, Demokratie sei für sie irrelevant. „40 Prozent der Jugendlichen sagen, Demokratie sei ihnen nicht so wichtig, sie würden gerne etwas anderes ausprobieren“, so der Kabarettist. Diese_statements.deuten auf einen besorgniserregenden Trend hin, der ein Umdenken erfordert. Alfons’ Programm stellt einen Versuch dar, dieser Apathie entgegenzuwirken und jungen Menschen zu zeigen, dass ihre Stimmen zählen.
Demokratie im Fokus
Trotz der Herausforderungen gibt es Handlungsspielräume. Am Tag nach der Vorstellung besuchte Alfons die Schule und die Polizeiwache, um die Gespräche fortzusetzen. „Mit Polizisten zu sprechen habe ich bisher nur in unangenehmen Situationen gemacht“, lachte er und zeigte damit, wie wichtig es ist, die Distanz zwischen Jugendlichen und Polizei abzubauen.
Ein weiterer Aspekt, der bei diesen Veranstaltungen hervorgehoben wird, ist die aktuelle politische Lage in Deutschland, insbesondere die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, die unmissverständlich zeigen, dass ein signifikanter Teil der Jugend zur rechtsextremistischen Alternative für Deutschland (AfD) tendiert. Dies sei, so Alfons, ein ernstes Anliegen, das adressiert werden muss. „Wir müssen reden, zuhören und unsere Meinungen austauschen. Das ist der Kern der Demokratie“, erklärte er eindringlich.
Die Initiative von Alfons ist ein wesentlicher Schritt, um demokratische Werte bei der jüngeren Generation zu festigen. Obwohl er keine magischen Lösungen anbietet, erkennt er den Wert des Zuhörens und des Dialogs. „Am Ende haben wir uns ausgetauscht und zugehört – das ist Demokratie!“ Damit zielt er darauf ab, das Bewusstsein und die Verantwortlichkeit in der Gesellschaft zu stärken.
Insgesamt bietet Alfons mit seinem Programm eine wertvolle Perspektive darauf, wie kreative Ansätze helfen können, die Demokratie unter Jugendlichen zu fördern. Gemeinsam mit der Polizei und anderen Institutionen arbeitet er daran, eine Brücke zwischen verschiedenen Generationen zu bauen und den Jugendlichen die Teilhabe an demokratischen Prozessen näherzubringen. Für weiterführende Informationen zu diesem Projekt, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tag24.de.