In einer dramatischen Wendung hat der amerikanische Autoarbeiterverband United Auto Workers (UAW) am Montag den CEO von Stellantis, Carlos Tavares, scharf kritisiert und ihn beschuldigt, das Unternehmen "zu töten". Diese Vorwürfe heben die Spannungen zwischen der Gewerkschaft und dem Autohersteller hervor, der in den USA Fahrzeuge unter den Marken Jeep, Ram, Chrysler, Dodge und Fiat vertreibt.
UAW-Präsident Shawn Fain äußerte, dass die schlechten Managemententscheidungen und die kostenintensive Aktionärsbelohnung, bei der Stellantis in den letzten neun Wochen satte 1 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben hat, dramatische Folgen für das Unternehmen haben. "Die Arbeiter haben nichts mit der Misswirtschaft zu tun", betonte Fain in einer offiziellen Stellungnahme.
Produktionseinschnitte und Vertragsverletzungen
Die Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Stellantis, angespannter Auseinandersetzungen mit UAW, seine Produktion niedrig hält und Mitarbeiter entlässt. Fain fordert, dass das Unternehmen seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Beschäftigten von Belvidere, Illinois, sowie den amerikanischen Arbeitern einhält. "Wenn er das nicht kann, ist die einzige Lösung, dass die Arbeiter sich mit Händlern, Zulieferern und Aktionären verbünden, um die Entlassung von Carlos zu verlangen", fügte er hinzu.
Die Schließung des Produktionsstandorts in Belvidere, die im Februar 2023 erfolgte, wird ebenfalls als Teil der misslungene Unternehmensstrategien angesehen. Laut dem bestehenden Kollektivvertrag sollte die Fabrik 2025 wiedereröffnet werden, um einen mittelgroßen Pickup-Truck zu produzieren. Stellantis hat jedoch entschieden, diese Eröffnung auf nach 2027 zu verschieben, was über die Vertragslaufzeit hinausgeht.
Zusätzlich zu den Produktionshilfen hat UAW eine Reihe von Beschwerden über die Verletzungen des Kollektivvertrags bei den US-Behörden eingereicht. Die vereinte Front der Arbeiter zeigt anhaltende Entschlossenheit, insbesondere in Anbetracht der drohenden Möglichkeit von Streiks, die durch Stellantis' derzeitige Maßnahmen in Gang gesetzt werden könnten. Stellantis versucht seinerseits, eine solche Situation mit rechtlichen Schritten gegen die Gewerkschaft abzuwenden, um die drohenden wirtschaftlichen Verluste zu verhindern, die durch einen Arbeitskampf entstehen könnten.
Die Geschäftsentscheidungen von Stellantis treffen auf zunehmende Kritik, während die UAW mit Nachdruck auf die Notwendigkeit des Erhalts von Arbeitsplätzen und fairen Arbeitsbedingungen hinweist. Für die Betroffenen steht viel auf dem Spiel, und die angespannte Lage könnte in naher Zukunft zu weiteren Entwicklungen führen.
Insgesamt wirft dieser Konflikt Fragen über die Unternehmensführung und die Verantwortung von Führungskräften auf, die direkt mit den Veränderungen in der Automobilindustrie, den wirtschaftlichen Herausforderungen und dem Wohl der Belegschaft verbunden sind. Die Ereignisse in Belvidere und anderer Stellantis-Standorte werden mit größter Aufmerksamkeit verfolgt, während sich die Situation weiterhin zuspitzt.
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