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Sprache und Rechte: Indigene Frauen in Guerrero kämpfen gegen Gewalt

In Guerrero, Mexiko, erleben indigene Frauen wie Guadalupe, Marta und Marcela systematische Gewalt und Diskriminierung, da ihnen aufgrund des Fehlens von Übersetzern in der Justiz und der Missachtung ihrer Klagen die grundlegenden Menschenrechte verwehrt werden - eine erschreckende Realität, die beim Workshop des Centro Regional de Derechos Humanos am 3. August 2023 ans Licht kam.

Guerrero, ein Bundesstaat in Mexiko, ist für seine reiche sprachliche Vielfalt bekannt. Laut dem Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI, 2022) weist Guerrero eine hohe Anzahl an indigenen Einwohnern auf, die trotz ihrer kulturellen und sprachlichen Identität häufigen Diskriminierungen und gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt sind.

Das Problem der sprachlichen Diskriminierung

Besonders im Municipio Ayutla de los Libres ist die Realität für viele indigene Frauen alarmierend. Trotz der Tatsache, dass dort rund 20% der Bevölkerung eine indigene Sprache, wie das Tu’un Savi, sprechen, erfahren diese Frauen eine systematische Verletzung ihrer sprachlichen Rechte. Dies wird besonders deutlich in den Behörden, wo es oft an Übersetzern mangelt, um mutmaßliche Opfer von Verbrechen zu unterstützen.

Die tiefgreifende Gewalt gegen Frauen

Ein kürzlich durchgeführtes Seminar des Centro Regional de Derechos Humanos José María Morelos y Pavón fokussierte sich auf das Thema der Gewalt gegen indigene Frauen. Während dieses Workshops berichteten acht von zehn Frauen, dass sie Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Das erschreckende an diesen Berichten ist, dass die Täter oft aus dem unmittelbaren Umfeld, wie aus Familien- oder Nachbarschaftsverhältnissen stammen.

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Die Erfahrungen der Betroffenen sind vielfältig. So wurde die 14-jährige Guadalupe gegen ihren Willen verheiratet und leidet seither unter Missbrauch und Gewalt. Diese Erzählungen sind nicht nur Einzelfälle, sie sind symptomatisch für ein tiefer liegendes gesellschaftliches Problem, das weitreichende Stimmen zur Veränderung erfordert.

Die Rolle der Behörden

Ein extrem besorgniserregendes Element in dieser Dynamik ist der Umgang der Behörden mit den Klagen der Frauen. Oft werden sie ignoriert oder nicht ernst genommen, insbesondere wenn sie eine indigene Sprache sprechen. Frauen wie Doña Marcela berichten von Erfahrungen, in denen sie nicht nur Opfer von Gewalt wurden, sondern auch von den Behörden mit Missachtung behandelt wurden. Diese Ignoranz verstärkt das Gefühl der Hilflosigkeit und fördert das Schweigen über die erlebte Gewalt.

Der Kulturkonflikt und seine Auswirkungen

Die Gewalt gegen Frauen in Guerrero ist nicht nur eine Frage Geschlechtsspezifischer Diskriminierung, sondern wird auch durch ethnische Zugehörigkeit und sprachliche Identität verstärkt. Es wird klar, dass indigene Frauen gleich doppelt benachteiligt sind – als Frauen und als Angehörige einer marginalisierten Kultur. Dies zeigt die Notwendigkeit, nicht nur die physischen, sondern auch die sozialen und kulturellen Strukturen in Guerrero zu hinterfragen und neu zu gestalten.

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Ein Aufruf zur Veränderung

Die Kommission zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen (CONAVIM) hat Guerrero als einen der Bundesstaaten identifiziert, in denen die Rechte von Frauen am stärksten verletzt werden. Es ist entscheidend, dass sowohl staatliche als auch soziale Initiativen ins Leben gerufen werden, um sichtbar zu machen, dass die Stimmen dieser Frauen gehört und ernst genommen werden. Eine Veränderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung ist unerlässlich, um ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem Frauen ohne Angst leben können.

Die Geschichten von Guadalupe, Marta und Doña Marcela sind mehr als nur individuelle Tragödien; sie sind ein Aufruf zur Aktion und zu einem grundlegenden Wandel der Einstellung gegenüber Frauen in Guerrero und anderen ähnlichen Regionen. Der Weg zur Verbesserung der Lebensbedingungen für diese Frauen erfordert Solidarität, Verständnis und vor allem Respekt für ihre Identität und Rechte.

– NAG

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