Die 45. Schacholympiade hat mit einem spannenden Auftakt begonnen, doch die erste Runde verlief nicht ganz reibungslos. Trotz der vollen Zuschauerreihen blieben viele Tische unbesetzt. Ein ungewöhnlicher Anblick für eine solche Großveranstaltung. „Wir lagen vor Madagaskar, und hatten zwar nicht die Pest an Bord – aber auch keine Gegner“, beschrieb es der Bundestrainer GM Jan Gustafsson, als die ersten gegnerischen Spieler verspätet eintrafen. Erst nach sechs Minuten ohne Aktivität bewegten sich die ersten deutschen Figuren. Der Grund für die Verzögerung? Visaprobleme für einige Teams und ein nicht optimal funktionierender Shuttleservice, wie die FIDE später bestätigte.
Mit einem späten Start ging es für die deutsche Männer-Nationalmannschaft gegen Madagaskar los. Der erste Brettspieler, GM Dimitrij Kollars, hatte zwar einen schwierigen Start und kämpfte gegen IM Fy Antenaina Rakotomaharo, das Spiel endete unentschieden. „Im Grunde war das nicht viel entgegenzusetzen“, erklärte Kollars. Die anderen deutschen Spieler erledigten jedoch ihre Verpflichtungen souverän, was zu einem klaren 3:1-Sieg führte. GM Matthias Blübaum, der die Partie gegen CM Heritiana Andrianiaina klar dominierte, kommentierte: „Es lief alles glatt.“ Auch Alexander Donchenko und Frederik Svane sicherten schnell ihre Punkte.
Frauenmannschaft überrollt Andorra
Die deutsche Frauenmannschaft hatte es mit dem Team aus Andorra zu tun. Die Unterschiede in den Elo-Zahlen waren deutlich zu erkennen. Mit einem überwältigenden 4:0-Sieg feierten die deutschen Spielerinnen einen glatten Triumph. „Wir waren druckvoll und haben sie überspielt“, sagte FM Lara Schulze, die Gelassenheit und Strategie im Spiel lobte. WGM Hanna Marie Klek ergänzte: „In der ersten Runde gibt es oft nicht viel zu gewinnen. Aber heute in jedem Fall Selbstvertrauen.“ Die Damen zeigten von Beginn an ihre Überlegenheit, was auf einen positiven Verlauf im dritten notwendigen Turnierteil hinweist.
Insgesamt war der erste Tag von der Aufregung und den Herausforderungen des Turnierstarts geprägt, jedoch übertrugen sich die Bedenken nicht auf die Leistung der deutschen Spieler. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten verlief der Tag erfolgreich, und die beeindruckenden Siege beider Mannschaften sorgten für eine positive Stimmung. Für viele Zuschauer war es ein unvergesslicher Start in die Schacholympiade, während Veranstalter und Organisationsteam daran arbeiten müssen, um die Schwierigkeiten schnell zu überwinden.
Nach den abwechslungsreichen Partien, die sowohl von Überraschungen als auch von klaren Siegen geprägt waren, bleibt abzuwarten, wie sich die Mannschaften in den nächsten Runden schlagen werden. Der Bundestrainer fasste es treffend zusammen: „Business as usual.“ Die ersten Erfolge haben bereits für Aufschwung gesorgt und unterstützen die Teams auf ihrem Weg durch die Olympiade. Für weitere Informationen zu den Ergebnissen und den weiteren Verlauf des Turniers, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.chess-international.com.