Die Wichtigkeit des Vorlesens für Kleinkinder wird von der Akademie für Pädiatrie in den USA (AAP) stark betont. In einer aktuellen Politikerklärung ermutigt die AAP Eltern und Betreuer, mit ihren Neugeborenen und Kleinkindern laut vorzulesen. Diese Praxis ist nicht nur eine Möglichkeit, gemeinsame Zeit zu verbringen, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der Gehirnentwicklung der Kinder.
Ein neues technisches Gutachten begleitet diese Erklärung und analysiert die Vorteile des gemeinsamen Lesens, das die Bindung zwischen Eltern und Kind stärkt. Laut Perri Klass, der Hauptautorin der Stellungnahme, fördert das Vorlesen die sprachliche Entwicklung und die emotionale Bindung. „Es ist wichtig, Bücher in die Abendroutine zu integrieren, um sich nach einem langen Tag zu entspannen und eine Verbindung herzustellen“, erklärt Klass.
Empfehlungen der AAP
Das Gutachten sowie die Politikerklärung werden in der Dezemberausgabe von ‚Pediatrics‘ veröffentlicht. Experten haben diese Dokumente verfasst, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse klar und verständlich darzustellen. Die AAP bestätigt, dass gemeinsames Lesen eine sehr positive Erziehungspraktik ist, die die Grundlage für eine gesunde soziale, emotionale und kognitive Entwicklung legt. Dies führt zu besseren Bildungschancen und hat nachhaltige Vorteile im Leben.
Dipesh Navsaria, Mitautor des Berichts, betont die Wichtigkeit von hochwertigem, gedrucktem Lesematerial: „Bücher mit bunten Bildern und reichhaltiger Sprache sind am wirkungsvollsten. Digitale Geräte dagegen fördern oft eine passive Nutzung, die den interaktiven Vorteil der gemeinsamen Leseerfahrung nicht bieten.“ Die AAP empfiehlt daher, digitale Medien nur in Maßen zu verwenden und möglichst in Verbindung mit aktiven Austausch zwischen Eltern und Kind.
Zusätzlich rät die AAP dazu, in ärztlichen Sprechstunden qualitativ hochwertige und altersgerechte Bücher bereitzustellen, insbesondere für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Diese Familien haben oft keinen Zugang zu solchen Materialien, und die AAP setzt sich dafür ein, dass solche Kinder64 nicht benachteiligt werden.
Die Förderung der Lesekompetenz ist ein fundamentales Element in der Primärversorgung von Kleinkindern. Studien belegen, dass Kinder, die in jungen Jahren oft vorlesen, bessere Fähigkeiten zur Aufmerksamkeitsregulation und im sozialen Verhalten entwickeln. Klass fügt hinzu: „Die Fähigkeit, im dritten Schuljahr lesen zu können, ist ein entscheidender Indikator für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg.“ Vorlesen eignet sich also nicht nur zu familiären Bindungen, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder.
Dieser ganzheitliche Ansatz in der Förderung der Lesekompetenz zeigt, dass bereits kleine Gesten, wie das Vorlesen vor dem Schlafengehen, langfristige positive Effekte auf die Entwicklung der Kinder haben können. Das vollständige Dokument wird in der kommenden Fachzeitschrift veröffentlicht und adressiert die Herausforderungen sowie die Chancen, die sich aus diesen Praxisempfehlungen ergeben. Mehr Informationen finden Sie hier.