In der Nacht zum Samstag hat die israelische Luftwaffe erneut die südlichen Stadtteile von Beirut bombardiert, die als Hochburg der schiitischen Miliz Hisbollah gelten. Dies ist Teil einer umfassenden militärischen Offensive gegen die Organisation. In diesem Zusammenhang gab das israelische Militär der Zivilbevölkerung lediglich zehn Minuten vor den ersten Luftangriffen eine Evakuierungswarnung. Diese betraf die Bereiche Haret Hreik, Chuifat und Amrusiyé, berichtete die libanesische Tageszeitung ‚L’Orient-Le Jour‘.
Laut Avichay Adraee, dem arabischsprachigen Sprecher des israelischen Militärs, wurden zwei Gebäude ins Visier genommen. Eines der angegriffenen Gebäude befindet sich in der Nähe des Colegio Heliópolis und der Nationalen Universität von Chuifat, während das andere nahe der Mojtaba-Moschee liegt. Zusätzlich wurde ein weiterer Explosion in Sfeir, in der Nähe von Hadath, vernommen. Minuten später folgte eine weitere Explosion im Burj el Brajné. Die erste Explosion erhielt jedoch keinen vorherigen Warnhinweis, was von der libanesischen Fernsehanstalt Al Manar, die der Hisbollah nahesteht, berichtet wurde.
Evakuierungswarnung und Sicherheitsmaßnahmen
Die israelische Warnung forderte die Bevölkerung auf, sich mindestens 500 Meter von den angegriffenen Stellen zu entfernen, was dem bisherigen Vorgehen der israelischen Luftstreitkräfte in Beirut entspricht. In der Vergangenheit konzentrierten sich die Bombardierungen vor allem auf den Stadtteil Dahiyé, bekannt als ein Zentrum der Hisbollah.
Die wiederholten Angriffe in Beirut werfen Fragen zur Stabilität in der Region auf. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf die anhaltenden militärischen Aktionen reagiert und welche weiteren Maßnahmen zur Deeskalation getroffen werden könnten. Die sich zuspitzende Lage könnte langfristige Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Israel und Libanon haben, sowie auf die Sicherheitslage in der gesamten Region. Dabei ist die Rolle von Hisbollah als ein Schlüsselakteur immer von besonderem Interesse.