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Frühling in Buenos Aires: Lila Blumenmeer und alte Baumschätze!

Jedes Jahr im November verwandelt sich Buenos Aires in ein lilafarbenes Blütenmeer, doch während der Frühling den faszinierenden Jacarandá ins Rampenlicht stellt, schlagen die Platanen – ein Erbe aus Sarmientos Zeiten – Alarm bei Allergikern und sorgen für heftige Debatten über die zukünftige Begrünung und Gesundheit der urbanen Bevölkerung.

In Buenos Aires entfaltet sich jeden November ein faszinierendes Schauspiel der Farben und Düfte. Die Straßen der Stadt werden von der Blüte des Jacarandás, einem beeindruckenden Baum mit lila blühenden Blumen, in eine malerische Szenerie verwandelt. Diese Jahreszeit ist nicht nur ein ästhetisches Vergnügen, sondern hat tiefe historische Wurzeln, die sich bis in die koloniale Vergangenheit der Stadt zurückverfolgen lassen.

Die Anfänge der Baumbegrünung in Buenos Aires sind mit der Initiative ihrer Bewohner verknüpft, die begannen, Bäume zu pflanzen, um die Stadt zu verschönern und Schatten zu spenden. In der kolonialen Epoche war die Stadt noch relativ karg, mit wenigen Gebäuden und noch weniger Bäumen. Die erste dokumentierte Pflanzung von Bäumen in öffentlichem Raum fand Ende des 18. Jahrhunderts in der heutigen Avenida Leandro N. Alem statt. Es war der erste Schritt, um das Stadtbild zu bereichern und den Bewohnern einen Ort zur Erholung zu bieten.

Die Rolle des Platanenbaums

Besonders unter den pflanzlichen Akteuren des Stadtlebens nimmt der Platanenbaum eine zentrale Stellung ein. Obwohl er bei Allergikern aufgrund der im Frühling abfallenden Pollen wenig beliebt ist, gilt er als unverzichtbar für die Stadt. Der Platanenbaum wurde von Domingo Faustino Sarmiento, einem Pionier der Urbanisierung Argentiniens, in die Stadt eingeführt. Laut Experten ist die Art aufgrund ihres schattenspendenden Kegels und ihrer Robustheit besonders wertvoll für das urbane Ökosystem.

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Aber die Frühjahrssaison bringt auch ihre Herausforderungen mit sich, insbesondere für die zahlreichen Bürger, die unter Allergien leiden. Die Pollen des Platanenbaums entzünden die Alarmglocken der Allergiker in der Bevölkerung, was jedes Jahr zu einem intensiven Aufschrei führt. Interessanterweise stellt der Platanenbaum im gesamten urbanen Wald von Buenos Aires etwa 20 Prozent der Baumarten dar. Diese hohe Menge an Exemplaren ist Teil eines langfristigen Plans, der bis 2042 die städtische Begrünung verbessern soll.

Ein weiterer Schlüssel zu einer grüneren Zukunft ist der Jacarandá. Dieser Baum, der vornehmlich in den Monaten November und Dezember blüht, hat sich nicht nur in das Stadtbild eingeprägt, sondern zieht auch viele Touristen an, die die prachtvollen lila Blüten bewundern möchten. Der Jacarandá und andere heimische Baumarten wie der Lapacho tragen zur Verschönerung der Straßen und Plätze bei und schaffen dabei ein angenehmes Mikroklima.

Der berühmte Landschaftsarchitekt Carlos Thays, der Ende des 19. Jahrhunderts das Urban Design in Buenos Aires entscheidend prägte, war maßgeblich an der Überlegung beteiligt, wie die Straßen mit verschiedenen Baumarten begrünt werden könnten. Seine strategische Planung führte zur Schaffung des Botanischen Gartens, wo er diverse Pflanzen erforschte und kultivierte, um die grüne Lunge der Stadt zu verbessern.

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Die Herausforderung, die Bautätigkeiten mit dem Erhalt der städtischen Grünflächen in Einklang zu bringen, bleibt jedoch bestehen. Insbesondere der Klimawandel stellt eine Bedrohung für die zukünftige Entwicklung der städtischen Flora dar. Dennoch zeigt sich ein gewisses Maß an Zuversicht bezüglich der Resilienz der Baumarten, die in der Stadt gepflanzt wurden.

Das bevorstehende Ziel des Masterplans für die städtische Baumverpflanzung geht über die bloße Anzahl der Pflanzen hinaus. Es zielt darauf ab, die Schattendeckung in Buenos Aires auf 30 Prozent zu steigern. Aktuell liegt diese Quote bei 14,5 Prozent, was deutlich unter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation liegt, die empfiehlt, einen Baum pro drei Stadtbewohner zu pflanzen.

In Zukunft sind auch Anpassungen notwendig, um sicherzustellen, dass neu gepflanzte Bäume optimal wachsen können, ohne die Infrastruktur zu gefährden oder Anwohner zu belästigen. Es geht darum, den perfekten Baum am richtigen Ort zu pflanzen und damit nicht nur die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern, sondern auch eine nachhaltige Umwelthaltung zu fördern.

Jedes Jahr werden etwa 70.000 Bäume beschnitten, was eine ständige Herausforderung für die Überlebensfähigkeit dieser städtischen Wälder darstellt. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, die richtige Balance zwischen Pflege und Erhaltung der natürlichen Wachstumsbedingungen zu finden. Der Respekt vor der Natur und ihrem Zyklus bleibt der Schlüssel, um das grüne Erbe von Buenos Aires zu erhalten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.infobae.com.

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