In der Gemeinde Maisach wird es in naher Zukunft Veränderungen am Bürgerzentrum Gernlinden geben. Diese sind jedoch nicht ohne finanzielle Hürden zu bewältigen. Bürgermeister Hans Seidl von der CSU hat klargestellt, dass die vollständige Einstellung der Sanierungsarbeiten aufgrund von Geldmangel keine Option ist. Vielmehr wird der Umbau in zwei separate Bauabschnitte gegliedert, um die notwendigen Renovierungen effizient und wirtschaftlich durchführen zu können.
Angesichts der prekären finanziellen Lage wird zunächst die Sanierung der bestehenden Wohnungen im Bürgerzentrum angepackt. Diese Wohnungen, die sich über dem Netto-Supermarkt und der Gaststätte befinden, sind derzeit kaum noch vermietbar – sechs von insgesamt acht Einheiten stehen leer. „Wir brauchen dringend Wohnraum in der Gemeinde und in Gernlinden“, so Seidl. Die Renovierung dieser Wohnräume erachtete er als „produktiv“, da die Investitionen sich auf lange Sicht durch Mieteinnahmen auszahlen werden.
Sanierungspläne im Detail
Die geschätzten Gesamtkosten für das gesamte Projekt des Bürgerzentrums belaufen sich auf zwischen zwölf und 15 Millionen Euro. Dabei wird der erste Bauabschnitt, der sich auf die Wohnungen und die damit verbundenen technischen Anschlüsse konzentriert, voraussichtlich etwa 40 Prozent der Gesamtkosten in Anspruch nehmen. Dies schließt auch die notwendigen Arbeiten an den Infrastrukturen des Discounters ein, da dort Leitungen der Wohnungen ins Betonwerk verlaufen. Darüber hinaus müssen auch die Inneneinrichtungen der Gaststätte minimal angefasst werden, um gesetzliche Vorgaben zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung zu erfüllen.
Im Hinblick auf das Gasthaus plant die Gemeinde vorerst nur grundlegende Vorbereitungen. Der komplette Ausbau des Gasthauses, der mit weiteren Investitionen von rund 500.000 Euro verbunden wäre, könnte erst irgendwann in der Zukunft in Betracht gezogen werden. Seidl weist darauf hin, dass ein weiterer Betrieb für die Gaststätte notwendig sein würde, etwa durch eine höhere Anzahl an Veranstaltungen im Versammlungssaal, was auch eine Sanierung dieses Bereichs erfordert.
Langfristige Herausforderungen
Ein zweiter Bauabschnitt würde folgen, der die Renovierung der Vereinsräume sowie des Saals umfasst. Seidl möchte dabei hervorheben, dass die Bereitstellung dieser Versammlungsräume eine freiwillige Leistung der Kommune ist und somit finanziell gut überlegt sein muss. Allerdings steht auch ein weiteres bedeutendes Projekt, die vom TSV gewünschte Turnhalle, in den Startlöchern, was die Gemeinde vor zusätzliche Herausforderungen stellt.
„Wenn Projekte wie das Bürgerzentrum nicht in einem Rutsch finanziert werden können, dann ist es besser, schrittweise vorzugehen, als ganz darauf zu verzichten“, erklärt Seidl. Der Saal und die Vereinsräume weisen zwar einen akuten Sanierungsbedarf auf, können jedoch vorerst weiter genutzt werden. Bürgermeister Seidl ist sich bewusst, dass die Vereine und andere Nutzer nicht begeistert sein werden, möglicherweise noch längere Zeit auf die nötigen Renovierungen warten zu müssen. Dennoch hält er diesen Schritt für unverzichtbar, um dem Leerstand der Wohnungen entgegenzuwirken und um finanzielle Verluste zu vermeiden.
– NAG