Leer

5G in Deutschland: Warum die Netze größtenteils leer stehen!

„5G-Netze in Deutschland sind überwiegend leer – nur 30 Prozent der Kunden nutzen die Technologie, während Experten warnen, dass das volle Potenzial erst mit dem Stand-Alone-5G ausgeleuchtet werden kann!“

In einer kürzlich abgehaltenen Veranstaltung in Berlin, den VATM 5G Masters, äußerte Carlos Teijeiro, der Direktor für Datenmonetarisierung bei Accenture, besorgniserregende Fakten über die Nutzung von 5G-Technologien. Laut Teijeiro sind in beeindruckenden 90 Prozent der Staaten die 5G-Netze praktisch ungenutzt. Dies bedeutet, dass lediglich 30 Prozent der Mobilfunkkunden in Deutschland tatsächlich 5G-Dienste in Anspruch nehmen. Überraschend ist zudem, dass viele Nutzer, obwohl das 5G-Symbol auf ihren Geräten angezeigt wird, weiterhin auf das ältere LTE-Netz zugreifen. Das hat zur Folge, dass die hervorragenden Eigenschaften des 5G-Standards nicht voll zur Geltung kommen, was die Technologie in ihrer derzeitigen Form stark einschränkt.

Um das volle Potenzial von 5G auszuspielen, wird ein bedeutender technischer Wandel benötigt. Derzeit setzen die deutschen Netzbetreiber vor allem auf die 5G Non-Standalone-Architektur, auch als 5G NSA bekannt. Hierbei dient LTE als Hauptband, und erst dann wird ein 5G-Signal hinzugezogen. Das führt dazu, dass die entsprechenden Vorteile, wie niedrigere Latenzzeiten und höhere Datenübertragungsraten im Upload, nicht vollständig genutzt werden können.

Der Weg zu 5G Stand Alone

Eine vielversprechende Lösung ist die Implementierung von 5G Stand Alone (SA), die den entscheidenden nächsten Schritt in der 5G-Technologie darstellt. Durch 5G SA können alle Vorzüge der neuen Mobilfunktechnik Realität werden. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen eine drastische Reduzierung der Latenzzeiten und eine signifikante Steigerung der Upstream-Datenraten. Darüber hinaus ermöglicht 5G SA energieeffiziente Verbindungen und das sogenannte Network-Slicing, wobei verschiedene Netze für spezielle Anwendungen eingerichtet werden können. Diese Technologien könnten nicht nur im Bereich des Internet der Dinge, sondern auch in kritischen Infrastrukturen, wie im Banking oder in der Gesundheitsversorgung, von enormer Bedeutung sein.

Kurze Werbeeinblendung

Ein Beispiel für die praktische Anwendung zeigt der Telefónica B2B-Chef Jan Busch auf, der sich ein spezielles „Banking-Slice“ vorstellt. Dieses Slice könnte den Datenaustausch zwischen mobilen Geräten und Bankrechnern sicherer und direkter gestalten, ohne dass die sensiblen Daten über öffentliche Internetkanäle geleitet werden müssen. Diese Innovationen könnten in einer zunehmend digitalen Welt eine Schlüsselrolle spielen und das Vertrauen der Nutzer in mobile Technologien stärken.

Obwohl der Fortschritt in der Entwicklung von 5G SA in Deutschland langsam erscheint, ist die Situation weltweit nicht viel besser; Teijeiro berichtet, dass derzeit nur 124 Netzwerke aktiv an 5G SA arbeiten, während es global insgesamt 588 5G-Netze gibt. Dennoch besteht die dringende Notwendigkeit, in den nächsten Entwicklungsabschnitt zu investieren, um die Möglichkeiten von 5G umfassend zu monetarisieren und die Nutzerbasis von 5G nachhaltig zu erhöhen.

Die Herausforderungen, vor denen die Mobilfunkanbieter stehen, sind nicht zu unterschätzen. Wie die Ergebnisse der aktuellen Berichterstattung auf www.inside-digital.de zeigen, sind die Strukturen und Technologien, die benötigt werden, um 5G in vollem Umfang zu nutzen, noch in der Entwicklungsphase. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich jedoch einig, dass die angestrebten technischen Fortschritte erforderlich sind, um langfristig im Wettbewerb der Mobilfunknetzbetreiber bestehen zu können.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Weg zur vollständigen Nutzung von 5G noch einige Hürden zu überwinden hat, jedoch auch große Chancen für verschiedene Branchen durch die Weiterentwicklung von 5G SA bietet. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Mobilfunkanbieter auf diese Anforderungen reagieren können und welche praktischen Anwendungen daraus hervorgehen werden.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"