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Krummhörn: Anwohner empfinden Touristen als lästig – Was nun?

In der reizvollen Küstengemeinde Krummhörn, die sich durch malerische Dörfer und unberührte Natur auszeichnet, türmt sich eine wachsende Herausforderung auf. Die anfängliche Freude der Einheimischen über Besucher wird zunehmend von Unmut über die Flut an Touristen überschattet. Vor allem der beliebte Ort Greetsiel, bekannt für seine idyllischen Gassen und die größte Krabbenkutterflotte Deutschlands, ist hier besonders betroffen.

Eine aktuelle Umfrage, die von einer Studentin der Jade Hochschule Wilhelmshaven im Frühjahr 2024 durchgeführt wurde, hat den Nerv der Anwohner getroffen. Zusammen mit der Touristik GmbH der Gemeinde ermöglichte die Studie wertvolle Einblicke in die Ansichten der Bewohner zum Thema Tourismus. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Mehrheit der Bürger zwar die touristische Anziehungskraft schätzt, sich jedoch auch gestört fühlt. Bei der Umfrage wurden 798 Bürger aus 19 Ortschaften befragt, und über 97 Prozent von ihnen leben dauerhaft in dieser Region.

Beliebtheit und Sorge zugleich

Obwohl über 90 Prozent der Befragten angeben, gerne in Greetsiel zu leben, zeigt sich ein besorgniserregender Trend: 84,7 Prozent der Anwohner in Greetsiel sind der Meinung, dass die Zahl der Touristen „zu hoch“ sei. Knapp 60 Prozent der Beteiligten gaben an, mit vielen der Touristen nicht gut zurechtzukommen. Diese anschaulichen Zahlen bringen die ambivalente Beziehung zwischen Einheimischen und Besuchern auf den Punkt: Die Anwohner schätzen die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus, sind jedoch auch auf der Hut vor den negativen Auswirkungen.

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Das Stimmungsbild ist also vielschichtig. Während 36 Prozent der Befragten den Tourismus als sehr wichtig erachten, berichten viele von der Unannehmlichkeit durch Tagestouristen und Wohnmobiltouristen. An besonders heißen Tagen im Sommer, in den Monaten Juni bis August, wird die Belastung durch den Touristenstrom als am stärksten empfunden. Gerade zu Mittag und am Nachmittag fällt die hohe Besucherzahl den Anwohnern auf, was zu einem spürbaren Unbehagen führt.

Positive Aspekte des Tourismus

Dennoch ist nicht alles negativ. Die Umfrage hat auch die positiven Effekte des Tourismus nicht außer Acht gelassen. Der wirtschaftliche Zugewinn durch den Besuch von Touristen wird von den Anwohnern als erheblich geschätzt. Viele sind sich einig, dass der Tourismus nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch zur Belebung des regionalen Marktes beiträgt. Die Herausforderungen, die der Überfluss an Besuchern mit sich bringt, werden dennoch kritisch betrachtet.

Um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu mildern, schlagen die Befragten verschiedene Maßnahmen vor. Eine mögliche Einführung einer Tourismussteuer oder eine erhöhte Zweitwohnsitzsteuer könnte helfen, die Balance zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und den Ansprüchen der Touristen zu wahren. Zudem plädieren viele für eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, um den Zugang zu touristischen Hotspots besser zu steuern und den Druck auf die Infrastruktur zu verringern.

Die Situation in Greetsiel spiegelt also ein weit verbreitetes Phänomen wider, das in vielen Touristenzielen zu beobachten ist. Einerseits die Sehnsucht nach einer lebendigen, florierenden Wirtschaft, andererseits die Sorge um die Lebensqualität der Einwohner. Der Dialog zwischen Anwohnern und Tourismuswirtschaft wird entscheidend sein, um eine Lösung für diese wachsende Herausforderung zu finden. Wie sich die Dinge entwickeln werden, bleibt abzuwarten, insbesondere in einer Zeit, in der der Tourismus an vielen Orten boomt und gleichzeitig kritische Fragen zu Nachhaltigkeit und Lebensqualität aufwirft.

Für einen detaillierten Einblick in die Umfrageergebnisse und die aktuellen Diskussionen in der Region, sehen Sie den Artikel auf www.merkur.de.


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