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Krisenstimmung an Unis: Zwei Präsidenten innerhalb von Wochen abgewählt!

In Niedersachsen sorgt die Abwahl von gleich zwei Universitätspräsidenten innerhalb kürzester Zeit für Aufregung. Das Wissenschaftsministerium hat Vorwürfe eines möglichen Kontrollverlusts entschieden zurückgewiesen. Die Sprecherin von Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) betonte, dass man in intensiven Gesprächen zu den verschiedenen Situationen stehe und auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet sei. Dies geschah auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, allerdings ohne weitere Details preiszugeben.

Derzeit ist nur eine Hochschule ohne Präsidenten: die Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Hierbei wurde ein Staatskommissar eingesetzt, der die Angelegenheiten vor Ort im Sinne des Ministeriums regeln soll.

Gründe für die Abwahlen

Die Gründe für die Abwahl der beiden Präsidenten scheinen unterschiedlich gelagert zu sein. Anfang Oktober stimmte der Senat der Universität Göttingen für die Abwahl von Metin Tolan, über dessen mögliche Abwahl bereits Wochen zuvor Spekulationen im Umlauf waren, die von Vertrauensproblemen und Führungsinkompetenz sprachen. In einem ähnlichen Zug wurde auch die Präsidentin der Universität Vechta, Verena Pietzner, abgewählt. Hier seien umstrittene Sparmaßnahmen der Grund gewesen.

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Die Entscheidungen zur Abwahl müssen jedoch noch von der jeweiligen obersten Instanz der Hochschulen, dem Stiftungsausschuss in Göttingen und dem Hochschulrat in Vechta, bestätigt werden. Diese Unsicherheit führt zu zusätzlichen Spannungen an den Bildungseinrichtungen in Niedersachsen.

Kritik und Forderungen nach Klarheit

Die CDU-Fraktion äußerte sich trotz der zurückgewiesenen Vorwürfe besorgt über die Entwicklungen und forderte, dass die Landesregierung im Wissenschaftsausschuss des Landtags umfassend über die Hintergründe der Abwahlen informiere. „Es ist höchst ungewöhnlich und besorgniserregend, dass innerhalb weniger Wochen gleich zwei Universitätspräsidenten in Niedersachsen abgewählt wurden“, bemerkte die Abgeordnete Cindy Lutz.

Der Ring christlich-demokratischer Akademiker Niedersachsen (RCDS), ein Studentenverband der CDU, zeigt sich ebenfalls alarmiert. Der RCDS-Landesvorsitzende Felix Büning sprach von einem „zunehmend desolaten Zustand der niedersächsischen Universitätslandschaft“. Viele fragen sich, ob Wissenschaftsminister Mohrs noch die Kontrolle über die Situation an den Universitäten hat. „Der Minister muss aufräumen!“, so die deutliche Forderung.

In Reaktion auf die Herausforderungen betonte die Sprecherin des Ministeriums, dass die Forderungen zur Aufräumaktion bemerkenswert seien. Das Land habe mit dem Hochschulentwicklungsvertrag bereits die Grundlagen für eine stabile Hochschulentwicklung gelegt. Dieser Vertrag, der 20 staatliche Hochschulen involviert, sichert bis Ende 2029 finanzielle Planungssicherheit und umfasst zahlreiche Aspekte von der Fachkräfteentwicklung bis hin zur Förderung der Forschung und Verbesserung der Hochschulorganisation.

Insgesamt sind die Entwicklungen an den Universitäten in Niedersachsen ein Zeichen für mögliche ungelöste Probleme im Hochschulbereich des Landes. Die kommenden Schritte der landespolitischen Verantwortlichen werden entscheidend sein, um die Unsicherheiten in der Führung an den betreffenden Hochschulen zu klären und letztendlich das Vertrauen in die Hochschulbildung zu stärken.

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Hannover, Deutschland
Quelle
borkenerzeitung.de

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