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Krabbenpreise gefallen: Kommt das Krabbenbrötchen zurück?

Nach wochenlangem Preisdruck rechnen Experten nun mit einem Krabben-Boom an der niedersächsischen Küste und in den Niederlanden: Die Fänge steigen, die Preise sinken – was bedeutet das für Verbraucher und Discounter?

OLDENBURG – Die Krabben sind zurück! Nach Monaten des Wartens, in denen die Preise für die beliebten Meeresfrüchte in schwindelerregende Höhen schossen, gibt es nun Grund zur Freude. Bereits im August haben sich die Fänge vor der niedersächsischen Küste und in den Niederlanden dramatisch verbessert. Laut Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, zeigt der Trend steil nach oben!

Die Fischer dürfen aufatmen: Gab es vor wenigen Monaten noch geschockte Käufer, die bis zu zehn Euro pro Kilogramm für die kleinen Schalentierchen bezahlen mussten, so ist der Preis jetzt auf die Hälfte gefallen – nur noch fünf Euro! Ein echter Grund zum Feiern für die Erzeuger und ein Lichtblick für alle Fans der leckeren Krabben.

Und was ist mit den Discountern?

Obwohl die Preise sinken, müssen die Verbraucher noch etwas warten, bis sie wieder frische Nordseekrabben in den Regalen der Discountern finden. „Das Krabbenfleisch muss zuerst geschält werden“, erklärt Oberdörffer. Ein Prozess, der sich vor allem in Marokko abspielt, wo die Nordsee-Krabben verarbeitet werden. Erst wenn die Anlieferung ansteigt, können die Discounter ihre Sortimente aufstocken.

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Die letzten Monate waren hart für die Fischrestaurants im Norden, die oft Krabbengerichte aus ihrem Angebot gestrichen oder nur spärliche Portionen serviert haben. In einigen Lokalen kostete ein Crêpe Brötchen schockierende 15 Euro! Die Preise sind in die Höhe geschossen, weil die Mengen einfach nicht mehr zur Verfügung standen. Mit dem erneuten Anstieg der Krabbenfänge könnte sich dies bald ändern.

Schleswig-Holstein bleibt im Hintertreffen

Doch nicht alle Küstenregionen können sich über Erfolge freuen. Die Fischer vor der schleswig-holsteinischen Küste berichten von einem Schwund an Fängen. „Das haben wir auch schon im letzten Jahr erlebt“, berichtet Oberdörffer. Die Hoffnung bleibt, denn in den kommenden Monaten könnten September und Oktober die Wende bringen, wie im Vorjahr.

Insgesamt haben die deutschen Krabbenfischer 2023 bis jetzt knapp 6000 Tonnen gefangen – im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2015 ist das fast die Hälfte weniger! Die Fans der kleinen Meeresbewohner können jedoch bald durchatmen: Die Rückkehr der Krabben könnte eine neue Ära des Genusses einleiten!

– NAG

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