Alarmstimmung in Niedersachsen! Neun von zehn Kliniken stehen am Abgrund! Eine erschreckende Umfrage der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) zeigt, dass die wirtschaftliche Existenz vieler Krankenhäuser auf der Kippe steht. Besonders betroffen sind die freigemeinnützigen Einrichtungen, die für die Gesundheitsversorgung im Nordwesten von entscheidender Bedeutung sind. Die Zeit drängt, denn bis zur geplanten Krankenhausreform droht das Aus für zahlreiche Kliniken.
Die Situation ist dramatisch: Jedes vierte Krankenhaus plant bereits, seine Leistungen zu reduzieren oder das Versorgungsangebot einzuschränken. 88 Prozent der 113 befragten Kliniken können die steigenden Kosten nicht mehr aus den Einnahmen aus Patientenbehandlungen decken. NKG-Vorstandschef Rainer Rempe warnt eindringlich: „Neun von zehn Kliniken in Niedersachsen sind perspektivisch in ihrer Existenz bedroht. Das sind denkbar ungünstige Voraussetzungen für eine geordnete Reform.“ Die freigemeinnützigen Krankenhäuser, wie das katholische Pius Hospital und das Evangelische Krankenhaus in Oldenburg, bangen um ihre Zukunft.
Ungleichheit der Trägerschaften
Ein entscheidender Faktor in diesem Drama ist die ungleiche Behandlung der Trägerschaften. Während kommunale Kliniken bis 2026 neue Schulden aufnehmen dürfen, um ihre finanzielle Lage zu stabilisieren, bleiben die freigemeinnützigen Einrichtungen auf der Strecke. Dr. Martin Pohlmann von der Caritas in Niedersachsen und Hans-Joachim Lenke von der Diakonie machen deutlich: „Unsere kirchlichen Krankenhäuser leisten einen zentralen Beitrag zur flächendeckenden Sicherung der Gesundheitsversorgung in ganz Niedersachsen. Wenn es nicht auch für die freigemeinnützigen Kliniken eine klare finanzielle Unterstützung gibt, werden nicht wenige dieser Häuser Insolvenz anmelden müssen.“
In einem offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) äußern die Vertreter der freigemeinnützigen Krankenhäuser scharfe Kritik an der Landesregierung: „Dies ist unseres Erachtens nicht der richtige Weg und führt dazu, dass sich die Lage freigemeinnütziger Krankenhäuser wirtschaftlich und wettbewerblich verschärft und diese in ihrer Existenz stärker bedroht sind, weil sie keine Steuergelder zum Verlustausgleich erhalten.“ Die Zeit drängt, und die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Nordwesten steht auf der Kippe!