Ein erschütternder Vorfall ereignete sich am Mittwochabend in Detmold, als ein Ehepaar Opfer einer skrupellosen Betrugsmasche wurde. Zwischen 19 und 20 Uhr fand auf dem Parkplatz des örtlichen Amtsgerichts eine Übergabe von Schmuck und Bargeld in Höhe von mehreren Tausend Euro statt. Die Täuschung begann mit einem Telefonanruf, der das Leben des Paares erheblich durcheinanderbrachte.
Die Kriminellen gaben sich am Telefon als Polizeibeamte und Staatsanwälte aus Göttingen aus. Sie behaupteten, die Tochter des Paares sei in einen schlimmen Verkehrsunfall verwickelt und befinde sich nun in Polizeigewahrsam, nachdem eine Frau bei dem Vorfall ums Leben gekommen sei. Um die Freiheit ihrer Tochter zu sichern, wurde eine Kaution gefordert, die das Paar in einem verzweifelten Versuch, zu helfen, bereitwillig übergab.
So lief die Übergabe ab
Der 55-jährige Ehemann machte sich auf den Weg nach Detmold, um die geforderte Summe zu übergeben. Er traf dort auf einen Mann, der als der Abholer agierte. Dieser betrügerische Mittelsmann wurde als männlich und ungefähr 1,75 bis 1,80 m groß beschrieben. Er hatte eine kräftige Statur, ein gepflegtes Aussehen und trug ein rotes Sweatshirt mit Aufdruck sowie eine dunkle Hose. Nach der Übergabe entfernte sich dieser in Richtung einer nahegelegenen Parkanlage. In einer erschreckenden Wendung stellte sich jedoch nach der Übergabe heraus, dass alles nur eine Lüge war.
Als sich der falsche Staatsanwalt nicht wie vereinbart beim Ehemann zurückmeldete, wurde dieser misstrauisch. Er kontaktierte seine Tochter und erfuhr, dass sie wohlauf und keineswegs in Schwierigkeiten war. In diesem Moment wurde dem Paar die ganze Tragweite ihres Irrtums bewusst. Der Mann erstattete umgehend Anzeige bei der Polizei.
Polizei ermittelt und warnt vor Betrügern
Das zuständige Kriminalkommissariat 6 hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet nun die Bevölkerung um Unterstützung. Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zu dem beschriebenen Täter geben können. Diese sind aufgerufen, sich unter der Nummer 05231 6090 zu melden.
Zusätzlich gibt die Polizeibehörde einen wichtigen Rat an die Öffentlichkeit: Wenn Sie am Telefon aufgefordert werden, Geld oder Wertsachen zu übergeben, legen Sie sofort auf. Insbesondere bei Anrufen, die sich als Polizei ausgeben, ist Vorsicht geboten. Die Polizei fragt niemals nach Geld oder anderen Wertgegenständen oder fordert deren Herausgabe.
Die Vorfälle unterstreichen die Gefahren von Telefonbetrug und die Notwendigkeit, wachsam zu sein. Die Täter nutzen häufig emotional belastende Geschichten, um ihre Opfer zu manipulieren und in Panik zu versetzen. Es ist essentiell, in solchen Situationen Ruhe zu bewahren und sich nicht auf die Anforderungen des Anrufers einzulassen.
Für weitere Informationen oder zur Meldung von Hinweisen steht die Pressestelle der Polizei Lippe zur Verfügung. Kontaktieren Sie Nina Ehm unter Telefon 05231 / 609 – 5050 oder per E-Mail an pressestelle.lippe@polizei.nrw.de. Achten Sie darauf, sich gegen solche Attacken zu wappnen und Ihre Mitmenschen ebenfalls zu sensibilisieren.
