Die Rolle der Dorfmoderator*innen im demografischen Wandel
In vielen ländlichen Regionen Deutschlands stehen die Dörfer vor der Herausforderung, die Lebensqualität ihrer Gemeinschaften aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Eine innovative Antwort auf diese Problematik ist die Dorfmoderation, die in Südniedersachsen an Bedeutung gewinnt. Ein neues Qualifizierungsangebot unterstützt die Entwicklung und Stärkung dieser Initiative, die in verschiedenen Landkreisen aktiv ist.
Was ist Dorfmoderation?
Dorfmoderation ist ein Konzept, welches darauf abzielt, die Bürger*innen in die Gestaltung ihres eigenen Lebensraums einzubeziehen. In Zeiten des demografischen Wandels, der durch sinkende Bevölkerungszahlen und das Älterwerden der Gesellschaft gekennzeichnet ist, können neue Wege notwendig sein, um ein attraktives Lebensumfeld zu schaffen. Die Dorfmoderator*innen, die lokal verwurzelt sind, unterstützen ihre Gemeinden dabei, Entwicklungsprozesse anzustoßen und zu begleiten. Sie lernen, wie sie in enger Zusammenarbeit mit Ortsräten, Kirchen und örtlichen Vereinen nachhaltige Projekte entwickeln können.
Das Qualifizierungsangebot in Lenglern
Vom 25. bis 27. Oktober und vom 29. November bis 1. Dezember 2024 findet in Lenglern, einem Stadtteil von Göttingen, eine neue Schulung zur Dorfmoderation statt. Dieses Bildungsangebot richtet sich an engagierte Bürger*innen, die aktiv an der Zukunft ihrer Gemeinden mitwirken möchten. Organisiert wird die Schulung von den Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden und Northeim, die seit 2012 erfolgreich über 160 Dorfmoderator*innen aus mehr als 75 Ortschaften ausgebildet haben.
Die Bedeutung des Netzwerks
Einer der größten Vorteile der Dorfmoderation ist das entstehende Netzwerk zwischen den aktiven Moderator*innen. Der regelmäßige Austausch ermöglicht ein besseres Verständnis für die Herausforderungen in verschiedenen Dörfern und fördert den kreativen Umgang mit Lösungen. Die Teilnehmer*innen betonen, wie wichtig es ist, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten: „Über den Tellerrand zu schauen ist enorm wichtig. Man merkt, dass man mit seinen Sorgen und Problemen nicht allein ist“, äußern sie sich häufig nach den Schulungen.
Wie kann man teilnehmen?
Interessierte Bürger*innen, die mehr über die Schulung und die Dorfmoderation erfahren möchten, können sich bei Margitta Kolle von der Vernetzungsstelle Dorfmoderation Südniedersachsen melden. Der Kontakt erfolgt via E-Mail an Kolle@landkreisgoettingen.de oder telefonisch unter 0551/525-2626 und 0151/74637552.
Die Dorfmoderation bietet nicht nur eine wertvolle Ausbildung für engagierte Bürger*innen, sondern fördert auch die Entwicklung lebendiger und zukunftsfähiger Dörfer. Indem sie die Einwohner*innen in die Entscheidungsprozesse einbeziehen, tragen sie entscheidend dazu bei, die Lebensqualität in ländlichen Gebieten nachhaltig zu verbessern.
– NAG