Am letzten Augustwochenende trafen sich in der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der norddeutschen Handwerkskammern zu einer bedeutenden Tagung. Unter dem Motto „Handwerk ist bunt! – Religions- und Kultursensibilität stärken“ wurde eine Plattform geschaffen, um die Vielfalt der Kulturen in Handwerksbetrieben zu diskutieren und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen zu beleuchten.
Die Teilnahme an der Veranstaltung war für viele eine Gelegenheit, den interkulturellen Austausch zu fördern und besser zu verstehen, wie man kulturelle Vielfalt in den Arbeitsalltag integrieren kann. Stephanie Wlodarski, die Vorsitzende der Arbeitnehmervizepräsidentinnen und -vizepräsidenten, unterstrich in ihrer Eröffnung die immense Wertschätzung, die Vielfalt mit sich bringt: „Die Vielfalt in Handwerksbetrieben ist eine Bereicherung für uns alle.“ Ihre Worte wurden von den Teilnehmenden begeistert aufgenommen und regten zu tiefgreifenden Diskussionen an.
Workshops und interaktive Diskussionen
Im Rahmen der Tagung fanden mehrere Workshops und Diskussionsrunden statt, die darauf abzielten, die interkulturelle Kompetenz der Handwerksbetriebe zu stärken. Dabei stellte sich die Frage, wie Stereotypen vermieden und ein respektvollerDialog zwischen den Mitarbeitenden gefördert werden kann. Die Teilnehmenden erarbeiteten Konzepte zur Förderung einer offenen Haltung, die die ethnischen, kulturellen und biografischen Hintergründe der Mitarbeitenden berücksichtigen. Allen war klar, dass nur mit Verständnis und Respekt eine fruchtbare Zusammenarbeit möglich ist.
Eines der Highlights der Tagung war der bewegende Erfahrungsbericht eines Handwerksmeisters, der mit Leidenschaft erzählte, wie die kulturelle Vielfalt sein Team stärkt: „Unsere Werkstatt ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen und Perspektiven ein, und das macht uns stark. Wir müssen lernen, aufeinander zuzugehen und die Prägungen des anderen zu verstehen. Gemeinsamkeit macht stark.“ Solche lebendigen Erfahrungsberichte waren es, die die Bedeutung einer solchen Zusammenkunft unterstrichen und viele inspirierte.
Ein gemeinsamer Gottesdienst am Sonntag stellte den Abschluss der Tagung dar und bot Raum für Reflexion und Gemeinschaft. Diese Zeremonie wurde nicht nur als religiöse Handlung wahrgenommen, sondern auch als Symbol für den Zusammenhalt, der unter den Teilnehmenden gewachsen war. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter fühlten sich nach dem Event motiviert und hatten neue Ideen, wie sie die Vielfalt in ihren Betrieben nachhaltig integrieren und weiterentwickeln können.
Die Organisatoren, einschließlich Hille de Maeyer, Handwerkspastorin und Mitorganisatorin, sowie Dr. Tobias Roeder, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der LHN, zogen ein insgesamt positives Fazit. Sie hoben hervor, dass die Bedeutung solcher Veranstaltungen nicht nur im Austausch von Ideen liegt, sondern auch in der Festigung des gegenseitigen Verständnisses in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft. „Das Handwerk ist bunt, und genau das macht uns so besonders“, sagte de Maeyer abschließend und bekräftigte damit den gelebten Ansatz der Tagung, der weit über die Grenzen des Handwerks hinausgeht.
Diese Tagung zeigt, wie wichtig es ist, kulturelle Diversität aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den klaren Auftrag mitgenommen, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und sich gegenseitig besser zu verstehen. So wird das Handwerk nicht nur als Ort der Produktproduktion, sondern als Raum für beherzte Begegnungen und interkulturellen Austausch wahrgenommen.
PRFoto: Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen
– NAG