Am vergangenen Wochenende war die Polizei in Hildesheim gleich zweimal mit massiven Widerstandshandlungen konfrontiert, die zu Verletzungen mehrerer Beamter führten. Während des Einsatzes wurde eine Beamtin so schwer verletzt, dass sie derzeit nicht dienstfähig ist.
Der erste Vorfall ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Samstag, als Anwohner der Triftäckerstraße um 03:45 Uhr einen verbal aggressiven Mann meldeten. Bei ihrem Eintreffen auf der angegebenen Adresse trafen die Beamten auf einen jungen Mann, der sich nicht nur beleidigend, sondern auch zunehmend herausfordernd verhielt. Trotz anfänglicher Deeskalation verschlechterte sich die Situation schnell. Der Mann zeigte eine drohende Körperhaltung und ging mit Schlägen auf die Beamten los, als diese versuchten, ihn zu beruhigen. Letztendlich mussten die Einsatzkräfte den jungen Mann überwältigen und in ein psychiatrisches Krankenhaus bringen, nachdem er auch körperlich gegen die Polizeibeamten angegangen war. Während des Einsatzes zogen sich mehrere Beamte Schürfwunden und Prellungen zu und sahen sich zudem fortwährend Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt. Zudem wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen den Mann eingeleitet.
Ein weiterer Vorfall mit aggressivem Verhalten
Der zweite Vorfall ereignete sich in der darauf folgenden Nacht, als ein vermisster Jugendlicher von der Polizei aufgegriffen und zur Dienststelle gebracht wurde. Nach der Rückführung entschieden die Beamten, den Jungen sicher nach Hause zu bringen. Stattdessen sprang er jedoch in der Hildesheimer Innenstadt aus dem Polizeifahrzeug und versuchte zu fliehen. Um 02:15 Uhr wurde er dann von einer Funkstreifenwagenbesatzung in der Peiner Straße entdeckt. Als die Polizisten Versuche unternahmen, ihn zurück in den Streifenwagen zu bewegen, reagierte der Jugendliche aggressiv und attackierte die Beamten – unter anderem mit einem Schraubenschlüssel. In diesem hitzigen Moment wurde er unter Mithilfe zweier Passanten zu Boden gebracht, wobei die Beamten Unterstützung anforderten und ihm Handfesseln anlegten. Bei diesem Vorfall erlitten zwei Beamte Verletzungen am Kopf und mussten zur weiteren Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert werden. Auch der Jugendliche wurde, aufgrund von vermuteten Atembeschwerden, ins Krankenhaus gebracht, wo eine Blutprobe entnommen wurde, um den Verdacht auf Alkohol- und Drogenkonsum zu überprüfen. Auch hier wurden strafrechtliche Maßnahmen ergriffen.
Die Vorkommnisse der letzten Tage verdeutlichen die erhöhten Risiken, denen Polizeibeamte in ihrem Alltag ausgesetzt sind, insbesondere bei der Auseinandersetzung mit psychisch angespannten Personen. Der emotionale und körperliche Stress, den diese Einsätze sowohl für die Beamten als auch für die involvierten Menschen verursachen, bleibt nicht unbemerkt. Die Polizei hat die Vorfälle bereits zur Anzeige gebracht und wird die weiteren Ermittlungen fortsetzen.
– NAG