Hildesheim

Bürgergeld-Debatte: Caritas fordert Respekt für Betroffene in Not!

In Göttingen stellte die Caritas mit Juristin Antje Braun klar, dass Bürgergeldempfänger keineswegs faul sind, sondern trotz harter Arbeit am Existenzminimum leben müssen, während die Bundespolitik deren Grundsicherung nicht erhöhen will!

Die Caritas hat kürzlich in Göttingen eine Veranstaltung abgehalten, die sich intensiv mit dem Bürgergeld und den damit verbundenen gesellschaftlichen Vorurteilen auseinandersetzt. Juristin Antje Braun vom Caritasverband Hildesheim betonte die oft missverstandene Situation der Bürgergeldempfänger. Viele Menschen, die auf diese Sozialleistung angewiesen sind, sind nicht faul oder einfach nur arbeitslos, sondern stehen oft vor erheblichen Herausforderungen, die ihre finanzielle Lage betreffen.

Braun unterstrich, dass es sich bei den Beziehenden nicht um Personen handelt, die in einer „sozialen Hängematte“ leben, sondern um Menschen, die mit ihrem Einkommen nicht auskommen. Ihr monatliches Einkommen, das zwischen 357 und 563 Euro liegt, sorgt dafür, dass sie am Existenzminimum leben müssen. Dies ist eine sehr prekäre Situation, die oft mit einem großen psychischen Druck verbunden ist.

Herausforderungen für Bürgergeldempfänger

Die überwiegende Mehrheit der Bürgergeldempfänger ist aktiv, sei es durch die Teilnahme an Arbeitsmarktmaßnahmen, den Besuch von Schulen, die Pflege von Angehörigen oder die Erziehung von Kindern. Diese Aspekte werden in der öffentlichen Wahrnehmung häufig übersehen, was die Stigmatisierung dieser Gruppe weiter verstärkt. Braun rief dazu auf, diese Vorurteile abzubauen und die tatsächlichen Lebensumstände der Betroffenen besser zu verstehen.

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Die Kritik am derzeitigen Stand der Grundsicherung wurde durch eine kürzliche Ankündigung des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil verstärkt. Er hatte erklärt, dass das Bürgergeld im kommenden Jahr nicht erhöht wird, was für viele Empfänger eine weitere Belastung bedeutet. Diese Entscheidung stieß auf Widerstand, insbesondere vom paritätischen Wohlfahrtsverband, der die Notwendigkeit einer Erhöhung als dringlich erachtete.

Die Caritas setzt sich dafür ein, die Stimme der Bürgergeldempfänger zu erheben und auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. In Zeiten, in denen die Lebenshaltungskosten steigen, ist es wichtiger denn je, dass die finanzielle Unterstützung den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen entspricht. Die Veranstaltung in Göttingen war ein Schritt in diese Richtung, um die Realität hinter den Zahlen und Statistiken sichtbar zu machen.

Mehr Informationen über die Herausforderungen und die Realität der Bürgergeldempfänger können bei NDR 1 Niedersachsen nachgehört werden, wo auch Interviews und persönliche Geschichten von Betroffenen geteilt werden.

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